Donnersbergkreis Nordpfälzer auf dem Kilimandscharo

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Mehr als 20 Nordpfälzer aus dem näheren oder weiteren Umkreis von Winterborn waren insgesamt schon in Tansania in der „Winterborner Außenstation“, dem Projektgebiet des Vereins „Vision Tansania“. Im Februar machten sich auch Jutta, Katharina und Annika Schrick, Hans Pfeiffer und Carsten Ginz, begleitet von Georg Delsing aus Nordrhein-Westfalen auf die Reise nach Ostafrika.

Gipfelbesteigung, Safari und der Besuch des Brunnen- und des Wohnheimprojekts von „Vision Tansania“: Für die Nordpfälzer war es eine „extrem anstrengende“, aber auch „unvergessliche“ Erlebnisreise, wie die 25-jährige Annika Schrick nach ihrer Rückkehr berichtet. Vor allem der Aufstieg zum 5895 Meter hohen Kilimandscharo hat die Teilnehmer an ihre körperlichen Grenzen gebracht. In vier Tagen ging es von Camp zu Camp über die sogenannte Machame Route hinauf zum Gipfel, wo die Gruppe am fünften Tag den Sonnenaufgang bestaunen konnte. Dabei durchquerten die Nordpfälzer fünf Vegetationszonen: Plantagen, Regenwald, Heide- und Moorland, Hochwüste und zum Schluss die arktische Zone am Gipfel. „Die Höhe hat uns extrem zu schaffen gemacht“, erzählt Schrick. Bergab zum „Mweka Gate“, dem Ende der Tour, dauerte es nochmals zwei Tage. Immer dabei war eine 25-köpfige Hilfsmannschaft. Neben drei Bergführern und einem Koch begleiteten 21 Träger die Gruppe, die die notwendige Verpflegung und Ausrüstung auf Kopf oder Schultern trugen. Eine „extreme Leistung“, wie Schrick im Nachhinein anerkennend feststellt und dabei betont, dass jeder Träger 20 Kilo Gepäck über Wege voller Geröll transportiert hat. Außerdem habe die Begleitmannschaft ihr geholfen, durchzuhalten und nicht aufzugeben, so die 25-Jährige, die sich – wie ihre pfälzischen Begleiter – durch lange Wanderungen über teils „anspruchsvolle Wege“ auf das Kilimandscharo-Abenteuer vorbereitet hat. Nicht nur der Reiz des hohen Berges lockte die Nordpfälzer, die Mitglieder im Verein „Vision Tansania“ sind, nach Tansania. Es war auch die Neugierde auf das Land und seine Menschen. „Wir kennen Tatjanas Ehemann Gisamo von seinen Besuchen in Deutschland, haben vom Leben in Tansania viele Bilder gesehen und Geschichten gehört“, erzählt Schrick. Die Winterborner Gruppe, die die Projektinitiatorin und Vereinsgründerin Tatjana Reis schon lange persönlich kennt, hatte schon einige Zeit über eine Reise in das ostafrikanische Land nachgedacht. Beim Benefizlauf im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung. Die Einblicke in das Leben der Menschen in Basotu, Wandela und Danga’ida – dem Projektgebiet des Vereins – haben Eindruck bei Annika Schrick hinterlassen: Sie erzählt von Eseln, die am Verdursten sind, von Ernteausfällen, von Kindern, die mit Müll spielen und Menschen, die kilometerweit laufen, um an Wasser zu kommen. „Man kann sich das Leben dort kaum vorstellen. Der Regen ist ausgeblieben, es war extrem trocken. Da bekommt man ein ganz anderes Gefühl für Dinge, die in Deutschland selbstverständlich erscheinen.“ Im Projektgebiet des Vereins ist gerade bei der Wasserversorgung viel passiert. Der 85 Meter tiefe Brunnen fördert mit einer solarbetriebenen Pumpe etwa 20 Liter sauberes Wasser in der Minute. Menschen kommen mit Eseln und Kanistern, um das Wasser ins Dorf zu bringen und dort auch an andere zu verteilen. Doch es bleibe noch einiges zu tun, berichtet Schrick. Die Wassertanks müssten überdacht werden, damit das Wasser sich nicht erhitzt oder die Tanks spröde werden. Auch ein dritter Wasserhahn am Brunnen würde helfen. Zudem wären Bewässerungsanlagen für die Maisfelder ein wichtiger Schritt. Die Vereinsvorsitzende Tatjana Reis will sich weiter für die Menschen in ihrer neuen Heimat Tansania einsetzen. Im Januar ist sie endgültig in das afrikanische Land gezogen. Über den Besuch aus ihrer alten Heimat hat sie sich sehr gefreut. Der Termin für den Gegenbesuch steht auch schon fest: Im September werden Reis und ihr Mann zum elften 24-Stunden-Benefizlauf „Laufen für Wasser“ nach Deutschland kommen. Infos www.vision-tansania.de

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