Donnersbergkreis Nach der Musik kommt der Regen

„Traktoren, keine Rasenmäher!“, betonten die „Gutbrod-Freunde“.
»Traktoren, keine Rasenmäher!«, betonten die »Gutbrod-Freunde«.

Ausgiebig und in toller Stimmung feierten die „Garschemer Oier“ mit ihre Gästen die Kerwe, und die meistgestellte Frage war: Wie wird das Wetter am Sonntagnachmittag?

Die Prognosen für die Zeit des Umzuges und der anschließenden Kerweredd waren mit Sturmböen und Starkregen verheerend. Aber Petrus hatte ein Einsehen. Von ein bisschen Nieselregen zu Beginn des Zuges abgesehen, blieb es trocken. Und so setzte sich die Karawane, begleitet von zwei Musikzügen und allerlei Musik aus der „Dose“, in Bewegung. Zu einer schönen Tradition ist es ja geworden, dass auch die Nachbardörfer Rittersheim, Ilbesheim und Stetten am Umzug teilnehmen und die Stetter Kerwejugend beim Ausschank mithilft. Traditionell wurde der bunte Lindwurm von Kerwekranz, „Bickel un Schipp“ angeführt. Die diesjährige Oierkönigin Marie I. aus dem Hause Steuerwald landete als „Märri Poppins“ in Gauersheim und wurde von einer Schar tanzender Schornsteinfeger begleitet. Die Gutbrod-Freunde waren mit 18 Fahrzeugen am Start und machten auf Plakaten deutlich, dass es sich bei ihren Traktoren nicht um Rasenmäher handelt, wie nach der Stetter Kerwe in der Zeitung zu lesen war. Eine Gruppe Physiker erinnerte an den verstorbenen Stephen Hawking, der mit seinen Formeln das Gaaschemer Oi berechnen wollte. Mit Go-Karts brachte der „MC Schorleberg“ Rennsportflair in die Gauersheimer Straßen. Der Gauersheimer Nachwuchs könnte sich ein Kneippbecken auf dem Spielplatz vorstellen, die Nachwuchsfußballer brachten mit Hilfe eines Schleudertuches ihre Süßigkeiten unters Volk und machten in einer zweiten Nummer deutlich, dass sie an diesem Sonntag mal nicht zum Zocken am Handy hingen. Die Fußballer feierten nach der verkorksten WM eben sich selbst, und der Pferdehof verwies auf zehn Jahre „Musical hoch zu Ross“. Der Theaterverein erinnerte an die Mondfinsternis, und die Donnerstagsturnerinnen kamen als Regenwolken daher. „De Summer war viel zu trocke, drum dun mer heit als Regewolke frohlocke“, stand auf ihrem Plakat. Die „Dancin’ Devils“ und die „verrückten Hühner“ aus Ilbesheim, die Fasnachter aus Stetten und die Bobby-Car-Crew aus Rittersheim komplettierten den Umzug. Bei der Kerweredd gab es einige sehr originelle „Stickelcher“ zu hören. Leider machte die Technik den beiden Rednerinnen Samira Wellnitz und Michelle Debus zu schaffen, und es war erst gegen Ende der Rede wieder alles zu verstehen. Das war wichtig, denn da gab es etwas Überraschendes zu erleben: Mit einigen Versen von den Rednerinnen eingeleitet, hielt ein Gauersheimer um die Hand seiner Angebeteten an. Die sichtlich Überraschte antwortet unter dem Jubel der Zuschauer mit Ja. Mit dem letzten Lied, das die Guggemusik beim Standkonzert angestimmt hatte, setzte dann der angekündigte Regen ein, und die Plätze im Zelt waren rasch besetzt. Am Abend sorgte dann Kalli Koppold, wie schon am Freitag in der Halle, für ausgelassene Stimmung. Sandra Besler, die Vorsitzende der Kerwegemeinschaft, zog ein positives Fazit: „Es war ein toller Umzug, und wir sind froh, dass das Wetter zumindest da gehalten hat. Die Stimmung war klasse.“

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