Donnersbergkreis Musik-Perlen zur Nacht der Museen

«ROCKENHAUSEN.» Internationale Meisterkurse für Improvisation unter der Leitung des St. Gallener Organisten Professor Rudolf Lutz waren bereits zweimal in Kirchheimbolanden und Umgebung zu Gast. In diesem Jahr nun führt Lutz seine Schüler erstmals in Rockenhausen zu Unterricht und Konzerten zusammen. Diesmal sind Cembalo, Orgel, Piano und Violine die Instrumente, an denen sich junge Virtuosen in der Kunst der Improvisation üben werden. Zur „Nacht der Museen“ wird der Kurs für besondere Glanzlichter sorgen.

Vom 30. Mai bis 4. Juni ist die Stadt Rockenhausen Gastgeberin des Internationalen Musikprojektes, das auch in diesem Jahr wieder organisiert wird von der Kirchheimbolanderin Lydia Thorn Wickert und ihrer Agentur Thorn-Concepts. Die Teilnehmer sind diesmal Yuval Shmila (Klavier) aus Israel, Eriko Wakita (Cembalo) aus Japan sowie Félix Verry (Violine) und Olivier Wyrwas (Orgel) aus Frankreich. Die „mobilen“ Instrumente erlauben es dem Meisterkurs diesmal, auch außerhalb der Kirchen zu musizieren, und so können den Besuchern der „Nacht der Museen“ am Freitag, 2. Juni, einige ganz besondere musikalische Perlen geboten werden, etwa in den Museen selbst, wo die jungen Musiker zu Gemälden und anderen Kunstobjekten improvisieren. Als Improvisator ist Rudolf Lutz an vielen Festivals und Konzerten gefragt, wie Lydia Thorn Wickert in einer Pressemitteilung herausstellt. Zu seinen festen Engagements gehören Auftritte und Kurse in der Schweiz an den Festivals La Folia in Rougemont, am Festival de musique improvisée de Lausanne, am Festival d`orgue in Romainmôtier. Er ist regelmäßiger Gast bei der Bachwoche Ansbach, am Münchner Orgelherbst, in Japan an den Tokyo Improvisation Factory und Osaka Improvisation Factory, die er mitbegründet hat. Rudolf Lutz war ab 1991 langjähriger Dozent für Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis. Seit 2006 ist er künstlerischer Leiter der Johann-Sebastian-Bach-Stiftung St. Gallen. Das gesamte Vokalwerk Bachs soll in 20 bis 25 Jahren aufgeführt werden. Bereits mehr als ein Drittel der geistlichen Kantaten wurde inzwischen zur Aufführung gebracht und aufgezeichnet. 2014 komponierte er zusammen mit dem Librettisten Karl Graf für das Internationale Bachfest in Schaffhausen die Schaffhauser Jubiläumskantate. Lutz wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, realisiert Aufnahmen für CDs und Rundfunkprogramme. Der Internationale Meisterkurs Improvisation verfolgt laut Lydia Thorn Wickert verschiedene Ziele. Zum einen gelte es, den internationalen musikalischen Nachwuchs auf den einmaligen, aber weltweit vergleichsweise zu wenig bekannten Orgelreichtum der Pfalz aufmerksam zu machen. Zugleich soll die Veranstaltung dazu beitragen, „die Donnersbergregion als interessante Konzertregion zu etablieren und gleichzeitig die Wahrnehmung für die Attraktivität kleiner Kulturzentren und die Qualität des ländlichen Raums zu schärfen“. Schließlich, so Thorn-Wickert, ist der Internationale Meisterkurs Improvisation beispielhaft für einen fruchtbaren Dialog mit der Institution Kirche. „Das Projekt schlägt eine Brücke von der laizistischen Welt zur Welt der Religion. Vom hektischen Alltag führen uns die Musiker in einen Raum der Stille.“

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