Donnersbergkreis Motiviert gesungen, spannend arrangiert

Auch wenn es offiziell das Konzert des Jägerchors Donnersberg war, so machte doch vor allem die vielfältige Mischung dieses Konzertprogramm aus. Neben Chorgesang gab es in der Protestantischen Kirche Rockenhausen gestern Abend auch Solobeiträge, Blechklänge und Gitarrentöne.

Der Tag vor dem Heiligen Abend – mit diesem Motto zelebriert der Jägerchor traditionell seit Jahren sein Weihnachtskonzert. Das trifft es gut: Nicht nur als zeitliche Einordnung (eben einen Abend vor dem großen Fest), sondern auch programmatisch. Die Musiker fassten tatsächlich so ziemlich alles in einem Konzert zusammen, was die Advents- und Weihnachtszeit an Liedern so hergibt, selbst wenn es nicht im klassischen Sinne zum Fest gehört. So gab es zum Beispiel Leonard Cohens „Halleluja“ gleich zwei Mal im Programm. Zuerst vom Bläserensemble der Gesangvereinskapelle Rockenhausen in einem schön gestalteten Arrangement mit bewegter Bassstimme und Besetzungs-Steigerung von Strophe zu Strophe. Später dann von Sonja Osterwinter, die mit Hall-Effekt durchs Mikrofon ganz andere Facetten des Stückes zeigte. Überhaupt überzeugte die Sängerin mit ihren Beiträgen, bei denen sie sich selbst mit schlichten Akkordbrechungen an der Gitarre begleitete. Osterwinters Stimme klang dabei lieblich, gleichzeitig deutlich und passend zur Atmosphäre im Kirchenraum – auch im zweistimmigen Duett mit ihrem Vater Christian Osterwinter. Der gastgebende Jägerchor präsentierte ein genau gesungenes und schön klingendes „Tochter Zion“. Das scheinbar simple Stück ist mit seinen parallel geführten Melodielinien durchaus nicht einfach und gelang dem Männer-Ensemble. Dass bei dem einen oder anderen weiteren Beitrag die Intonation doch mal wackelte, störte das engagierte Auftreten der Sänger nicht. Dirigent Stefan Weber, gleichzeitig Moderator des Abends, hatte die Werke sorgsam einstudiert, was sich an unterschiedlichen Lautstärken in der Musik zeigte. Auch stilistisch wagten sich „die Jäger“ auf Pfade abseits der deutschen Weihnachts-Klassiker, wie zum Beispiel mit dem Spiritual „Gesang der Engel“, bei dem Weber beim charakteristischen Ruf-Antwort-Spiel den Vorsänger gab. Weitere Gesangsstücke kamen von Heidi Merkel und Alexandra Willrich, Markus Baldermann begleitete wahlweise mit der Violine oder Perkussion. Maria Baldermann unterstützte den Jägerchor Donnersberg am Klavier. Das Bläserensemble (Leitung: Heiko Opp) war akustisch passend auf der Orgelempore platziert und zeigte von dort aus auch in Richtung Popmusik und amerikanische Weihnacht mit einem Medley bekannter Radio-Hits. Die Arrangements waren dabei durchgängig ansprechend gewählt und mehr als gängiger Standard, so dass die zwölf Blechbläser mit schöner Melodieverteilung spielten, auch wenn die Intonation auch hier manchmal etwas hakte. Dekan Christian Rust erinnerte mit zwei kurzen Texten an zentrale Boten der Weihnacht: den Stern und die Engel, und auch für’s Publikum gab es etwas zu tun. Nach „Herbei, o ihr Gläubigen“ (Orgel: Alexandra Koch) sangen alle gemeinsam noch „O du fröhliche“. Letzteres im Stehen und zum Ende des knapp zweistündigen Konzerts. Eine voll besetzte Kirche im harmonischen Einklang – welch schöne Einstimmung auf das heutige Fest. (rxs)

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