Donnersbergkreis Mainz bleibt eine Baustelle

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Mainz. Das Jahr 2016 war in Mainz fraglos von Baustellen geprägt – 2017 wird sich das wohl nicht ändern. Die Stadt baut weiter, auf der Tagesordnung stehen Umbau und Sanierungen von Bahnhofsstraße, Rheingoldhalle, Rathaus, dem Zollhafen, von Kitas, Bürgerhäusern und die Schaffung weiterer neuer Wohngebiete. Mainz wächst weiter und liegt inzwischen bei mehr als 210.000 Einwohnern.

Mainz

sei als Wohnort ausgesprochen beliebt und benötige deshalb deutlich mehr Wohnraum, insbesondere bezahlbaren, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) kürzlich bei der Vorstellung der Jahresbilanz der Stadtspitze. Bis 2020 sollen deshalb 6500 neue Wohnungen in der Landeshauptstadt geschaffen werden. Bezahlbarer Wohnraum soll dabei vor allem auf dem Heiligkreuz-Areal an der alten IBM mit 1950 Wohneinheiten für die kleineren Geldbörsen entstehen. 2017 soll aber vor allem die Aufwertung der Mainzer Innenstadt weitergehen: Der Umbau der Bahnhofstraße ist bereits auf den Weg gebracht, die Einfallstraße vom Hauptbahnhof an der Hauptpost vorbei soll zu einem großzügigen Boulevard umgebaut werden. Künftig sollen die Menschen hier unter Bäumen flanieren, ein breiter Fußweg soll vor allem den Pendlerströmen mehr Raum geben. Die Stadtreparatur zahlt zudem zu 90 Prozent das Land – das freut die klamme Stadtkasse. Auch die Große Langgasse und die Boppstraße, zwei weitere wichtige Tangenten, sollen grundlegend umgebaut und aufgewertet werden. Dabei werden wohl wieder diverse Parkplätze wegfallen – ein Dauerärgernis in Mainz. Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) will 2017 einen neuen Schwerpunkt auf die Aufwertung des Fußverkehrs legen. Die „fußgängerfreundliche Umgestaltung“ der Großen Langgasse ist da ein wichtiger Baustein, dazu sollen Aufzugsanlagen unter anderem den Bahnhof Römisches Theater mit der Oberstadt verbinden. Gebaut wird auch in der Stadtmitte: 2017 wird der Startschuss für den Erweiterungsbau des Gutenberg-Museums gegeben, für den umstrittenen Bücherturm soll dann nach Möglichkeit schon Baustart sein. Am Südbahnhof entsteht noch immer das neue Archäologische Zentrum, eine riesige Baugrube, in die Landearchäologie und Römisch-Germanisches Zentralmuseum einziehen sollen. Ist das geschehene, steht der Umbau des Kurfürstlichen Schlosses an – die Stadt würde hier gerne ein Hotel daneben setzen. Und noch ein Großprojekt wird die Mainzer 2017 bewegen: Die Sanierung des maroden Rathauses. Der beauftragte Generalplaner soll kommendes Jahr seinen Plan für die Sanierung vorlegen, der Stadtrat dann die weiteren Beschlüsse fassen. Dann dürfte auch spannend werden, ob Eblings Zusage eingehalten werden kann: Die Sanierung des Baus des dänischen Architekten Arne Jacobsen werde 50 Millionen Euro nicht überschreiten, versprach Ebling. Auch ein paar andere Baustellen muss die Stadt im kommenden Jahr lösen: In der Ansiedlungspolitik knirschte es 2016 gewaltig, mehrere Firmen verließen die Stadt Richtung Hessen oder Rheinhessen, Nestlé wird Ende 2017 sein Werk mit rund 350 Mitarbeitern schließen. Das Taubertsberg-Schwimmbad am Hauptbahnhof muss ebenfalls gerettet werden: Nach der Insolvenz des alten Eigentümers sucht die Stadt derzeit einen neuen Betreiber und muss kräftig investieren, um das marode Bad wieder fit zu machen. Und schließlich steht ein Großereignis an: Im Oktober 2017 ist Mainz Gastgeber des Tags der Deutschen Einheit. Weil Rheinland-Pfalz turnusgemäß den Vorsitz des Bundesrates inne hat, richtet die Landeshauptstadt das Fest zum Tag der Deutschen Einheit aus. Zuletzt war das 2001 der Fall, auch 2017 will man sich als weltoffene, tolerante und gastfreundliche Stadt präsentieren. Es wird kein langweiliges Jahr in Mainz.

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