Rockenhausen Kunst und mehr: Das Kulturprogramm der Stadt wächst

Beschichtet, gefaltet, zerknüllt: Die Mannheimer Künstlerin Jutta Steudle bearbeitet für ihre Kunst Papierbahnen.
Beschichtet, gefaltet, zerknüllt: Die Mannheimer Künstlerin Jutta Steudle bearbeitet für ihre Kunst Papierbahnen.

Im Zentrum der nächsten Ausstellung unter Federführung des Kahnweiler-Arbeitskreises, die am 28. April im Museum für Kunst in Rockenhausen eröffnet, steht die Künstlerin Jutta Steudle. Sie ist bekannt für Rauminstallationen aus Papier und Kunststoff. Auch das weitere Kulturprogramm in Rockenhausen steht nun fest. Höhepunkt ist die zweite Auflage der Kulturnacht am 21. Juni.

„Kunst machen zu können, bedeutet Freiheit“, hat Jutta Steudle einmal über ihre Arbeit gesagt. „Durch die Arbeit bekommt man einen neuen Blick auf die Dinge und sich selbst. Es ist ein immer wiederkehrendes Ausprobieren und Neu-Formulieren seiner Welt, seiner inneren Welt.“ Konkret geht es ihr um das Ausloten eines Materials. „Wie strapazierfähig ist zum Beispiel Papier? Wie wirkt es in verschiedenen Zustandsformen? Inwieweit sind Faltungen haltbar? Wie verträgt das jeweilige Material den Eingriff und wie wirkt dies auf den Betrachter?“ Die 1972 in Stuttgart geborene Künstlerin, die in Karlsruhe Bildhauerei studierte, beschäftigte sich auch mit Latex oder Beton.

„Eigentlich betreibt sie eine Art Grundlagenforschung mit Materialien“, schreibt Kurator Harald Kröner über die in Mannheim lebende Künstlerin. Ihre aktuellen Werke bearbeitet Steudle jeweils zweiseitig, mit einem dickflüssigen Lack auf der einen und einer dünnflüssigen Farbe auf der anderen Seite. Die Papierbahnen und Papierstücke werden anschließend gefaltet, geknüllt und gewrungen – bis an die Grenze der Belastbarkeit. Dabei können Risse oder Löcher entstehen, und der Lack kann abblättern, was Steudle bewusst in Kauf nimmt. Ein genaues Hinsehen lohnt sich.

Die Ausstellung im Museum für Kunst in Rockenhausen, Speyerstraße 3, wird am Sonntag, 28. April , um 11 Uhr eröffnet und ist dann zu den üblichen Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr bis zum 16. Juni zu sehen.

Nächste APK-Ausstellung mit Martin Conrad und Patrica Kranz

Im Anschluss folgt auch noch im Juni im Museum für Kunst dann unter Regie der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler eine Ausstellung mit Werken der Künstler Martin Conrad und Patrica Kranz, teilt Beate Klein-Liebheit von der Verbandsgemeindeverwaltung Nordpfälzer Land mit.

Dazwischen ist als Kooperation des Stationären Hospizes Nordpfalz und des Museums für Kunst die Ausstellung „Dem Leben auf der Spur“ zu sehen. Sie zeigt anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Stationären Hospizes Fotografien des Palliativmediziners und Internisten Christoph Kern und wird am Freitag, 3. Mai, 16 Uhr eröffnet. Die Schau mit großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern zeige die letzten Habseligkeiten von Menschen auf ihrem Nachttisch, mit alledem, was zum Schluss noch bleibt: „Ein Glas Wein, eine Tasse Kaffee, Medikamente zur Symptomlinderung, auch ein letztes Geschenk für die Zurückbleibenden“, so Kern. Die Fotografien sind – wie Steudles Installationen – ebenfalls bis 16. Juni in den Räumen des Museum für Kunst in der Speyerstraße 3, in direkter Nachbarschaft zum Hospiz, zu sehen.

Kulturnacht folgt am 21. Juni

Am Freitag, 21. Juni heißt es dann zum zweiten Mal „KulturROK“: Die Neuauflage der früheren „Nacht der Museen“ beginnt um 18 Uhr. Den Auftakt bildet laut Klein-Liebheit das Projekt „Walking Bells“, ein Kompositionsprojekt für das Rockenhauser Carillon, entwickelt von Musikerin Julie Zhu, das von Schülerinnen und Schülern der Realschule plus Rockenhausen am Museum für Zeit uraufgeführt wird.

Das weitere Programm wird derzeit noch erarbeitet. Mitwirken wollen laut Verwaltung „Vertreter der Kirchen, das Zirkushaus Pepperoni, die Museen, das Foucaultsche Pendel, das Hospiz, das Stadthaus, die Metzgerei Bessei, die VTR, die Fotofreunde, das Pfalzklinikum, das Stadthaus oder die Herbstfestfreunde“. Zudem wolle „KulturROK“ auch 2024 ein Angebot für die ganze Familie bieten: So sei wieder eine Rallye für kleine Gäste geplant, bei der Kinder spielerisch auf Entdeckungstour durch Rockenhausen gehen können.

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