Donnersbergkreis Kreisel-Labyrinth und Fünf-Sterne-Rentner

„Frohsinn mit Herz ist Trumpf“: Dem vom Heimatverein gewählten Motto sind die Akteure der Dorffasnacht in Ruppertsecken vollauf gerecht geworden. Vom Frauenballett über das Rudi-Carrell-Double, die Donnersberg-Sisters oder den Polizeibeamten im Ruhestand: Die Mitwirkenden haben die Besucher im Bürgerhaus mit tollen Beiträgen und viel „Herzblut“ begeistert.

Im ersten, vom Heimatverein-Vorsitzenden Heinz Schmitt-Auer moderierten und den „Three Happy Boys“ (Ralph Stumpf, Dirk und Mirco Kolter) schwungvoll musikalisch begleiteten Teil hat das Ruppertseckener Frauenballett als WM-Fußballfans (Choreografie Christa Portz) gleich ein erstes Glanzlicht gesetzt. Mit viel Applaus bedacht wurde auch Edwin Stollhof, der als greiser Autofahrer vom Dorf erzählte, wie es ihm in der Mannheimer Großstadt erging: Er fand kaum noch aus den in Mode gekommenen Kreiseln heraus. Stürmisch gefeiert wurde auch der „auferstandene“ Rudi Carrell, überzeugend imitiert von Björn Bergner. Dieser beklagte sich gesanglich über „Zuviel Schaum im Bier“ und wurde vom Publikum nicht ohne den Hit „Wann wird es endlich wieder Sommer“ von der Bühne gelassen. Für jede Menge Schenkelklopfer sorgte auch Heribert Leber, der – übrigens realitätsgetreu – als in Ruhestand gegangener Polizeibeamter von seinem „neuen Leben“ berichtete. Ob sein stolzer Hinweis, als „Fünf-Sterne-Rentner“ der deutschen Nationalmannschaft einen Stern voraus zu haben oder der Tipp an seine Altersgenossen, beim Überqueren der Straße die Hand zu heben – damit die Sanitäter sie dann am Arm leichter unter dem Auto herausziehen könnten: Der Ex-Polizist hatte seinem früheren Beruf entsprechend den Saal mit seinen ausnahmslos selbst gereimten Gags fest im Griff. Mit Recht stellte Schmitt-Auer anschließend fest: „Ihr Leut, des sin kää Witze, dieser Vortrag war spitze, spitze, spitze.“ Mit Beginn des zweiten Teils übernahm Leber auch die Moderation und durfte zum Auftakt gleich einen Leckerbissen ankündigen: Die „Donnersberg-Sisters“ Alice Portz und Ellen Haage haben mit atemberaubenden Schwung Helene Fischers „Atemlos“ tänzerisch umgesetzt. Sie wirbelten perfekt synchron über die Bühne und rissen das frenetisch klatschende Publikum mit. Nach der Ehrung verdienter Aktiver hat Heinz Schmitt-Auer als Heiner Lustig die Gäste im Kabarett-Stil unterhalten. Vor allem die zahlreichen Frauen im Saal bekamen mit Sprüchen wie: „Mit de neu Brill sieht moi Fraa scheußlich aus.“ – „Hat se sich e neu Brill gekaaft?“ – „Sie net, awwer ich!“ gehörig ihr Fett weg. Aber auch die zuvor protestierenden weiblichen Gäste spendeten nach dem Vortrag begeistert Beifall. Für den krönenden Abschluss sorgte das Frauenballett mit einem afrikanischen Tanz, auf den das Sprichwort passte: „Ende gut, alles gut.“ Das Finale, bei dem alle Aktiven nochmals auf der Bühne standen, wurde von den „Three Happy Boys“ furios gestaltet – lange anhaltender Beifall war der verdiente Lohn für die Aktiven, die getreu dem Motto tatsächlich ganz viel Herz gezeigt hatten. (red)

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