Donnersbergkreis Kommentar: Zurück zu wahren Werten

Einen Traditionsverein wie den TV Kirchheimbolanden aus dem Rampenlicht zu nehmen, ist mutig. Die Entscheidung ist aber genau so konsequent und richtig. Basketball-Boss Slavko Strock richtet den Blick wieder auf die wahren Werte. Über 30 Jahre lang fiel der älteste Pfälzer Basketballverein nicht mehr so tief wie in diesem Sommer. Seit 1983 spielte der TVK durchgängig in der Regionalliga oder Oberliga auf hohem überregionalem Niveau. Diese lange Phase gab es, nachdem der Turnverein schon einmal alles auf Null zurückgestellt hatte. Nach den frühen Erfolgen in den 1950er und 1960er Jahren mit dem größten Vereinserfolg, dem Aufstieg in die Bundesliga, besannen sich „Kibos Basketball-Väter“ Beppo Brehm und Addi Bitschnau bewusst auf die Nachwuchsförderung. Und das mit Erfolg: Zuerst gelang 1978 der Coup mit dem Gewinn der Deutschen C-Jugend-Meisterschaft. Später wurden mit den eigenen erfolgreichen Jugend-Jahrgängen Meisterschaften und Aufstiege im Seniorenbereich am Fließband bis hin zur Regionalliga und beinahe bis zur sogar 2. Liga gefeiert. Nachdem das Niveau bis vor rund zehn Jahren in erster Linie immer wieder mit Eigengewächsen und TVK-Talenten gehalten werden konnte, war der Wandel zu „fremdem Erfolg“ in den letzten Jahren unübersehbar. Auch wenn gerade letzte Runde es wieder einen neuen Trend mit vielen eigenen Jugendlichen gab, das Gerüst auf Oberliga-Ebene war schon lange kein gesundes mehr. Slavko Strock zieht nun die konsequente und einzig vernünftige Entscheidung. Nach dem ersten vergangenen Schmerz und vielleicht auch Unverständnis im Umfeld über die bittere Abmeldung wird es jeder in der „Kleinen Residenz“ verstehen: Um den TVK wieder dort hinzuführen, wo er lange stand, ist der Umweg über den Anfang notwendig. Das Bündeln der eigenen Kräfte, die nachhaltige Stärkung der Nachwuchsförderung und das Sich-Bewusst-Machen der eigentlichen TVK-Tugenden werden den Traditionsclub in einigen Jahren wieder zu alter Stärke führen.

x