Donnersbergkreis Klosterlandschaft erkundet

Das neueste Heft der Nordpfälzer Geschichtsblätter enthält große interessante Beiträge über Ramsen, Mörsfeld und Finkenbach und das Jahresprogramm 2016.

Professor Michael Werling aus Bergisch Gladbach berichtet über „Geophysikalische Prospektion der ehemaligen Klosterkirche in Ramsen“. Seit dem frühen Mittelalter, vor allem aber vom 12. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts, galt der Raum der heutigen Pfalz als ein Kernland des Reichs. Dementsprechend ist hier die Anzahl der Klöster so groß, dass die Region zu den „Klosterlandschaften des alten Reiches“ gehört. Mehr als 150 Klöster, Stifte und Kommenden prägten als Orte christlichen Lebens die pfälzische Kulturlandschaft. Zahlreiche Anlagen, zu ihrer Blütezeit durchaus einflussreich, sind bereits „abgegangen“ und leben nur noch in der Überlieferung. Das Forschungsprojekt „Pfälzisches Klosterlexikon“ dient dem Ziel, die historische, archäologische und baugeschichtliche Bedeutung dieser Klöster der Forschung wie dem interessierten Publikum wieder näher zu bringen. Mittlerweile sind schon zwei des insgesamt fünf Bände umfassenden Werkes herausgegeben worden. Im zu Ende gegangenen Jahr ist der Band 3 mit den Klöstern der Buchstaben M bis S erarbeitet worden. Es ist bekannt, dass sich das klösterliche Areal in Ramsen zwischen der 1907 erbauten evangelischen Kirche und dem 1911/12 erbauten katholischen Pendant befunden hat und sich sogar noch ein historischer Plan aus dem Jahre 1730 erhalten hat, der zumindest schematisch den Grundriss der Klosterkirche darstellt. Martina Schmidt-Ricker aus Mörsfeld hat als Thema „Die Entwicklung eines neuen Schulhaustyps im 19. Jahrhundert am Beispiel der Alten Schule in Mörsfeld“. Das 1829 von der Ortsgemeinde neu erbaute Schulhaus wirkt weiträumig, zweckgemäß und komfortabel, sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer. In dem Schulhaus wurden beide Konfessionen unter einem Dach, jedoch konfessionell getrennt, unterrichtet. Die einzelnen Überschriften des Beitrags heißen „Der Klassizismus in der Architektur“, „Der Baukunstausschuss“, „Die Baubeschreibung der Mörsfelder Simultanschule“ mit Berichten über Baukörper und Fassade, Räume und Ausstattung, Ökonomiegebäude und Pausenhöfe und die Schlussbetrachtung. Ein Foto des Hauses und Pläne illustrieren die Ausführungen. Von Torsten Schlemmer (Waldgrehweiler) stammt der dritte Teil von „Alte Finkenbacher und Gersweilerer Familiennamen im ersten lutherischen Kirchenbuch Finkenbach 1662 bis 1705“. Er enthält die Namen von Mannweiler bis Marhoffer. Den Abschluss des Hefts bilden das Jahresprogramm 2016 des Historischen Vereins der Nordpfalz mit Hinweisen auf die Jahreshauptversammlung am 19. März in Gaugrehweiler, drei Exkursionen nach Speyer, Kloster Lorsch und Oppenheim und das Symposion über die Pfalzgrafen. ( fr) Kurz-Info Das Heft ist für drei Euro bei Edgar Fried (Tel. 06361 7335) erhältlich.

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