DONNERSBERGKREIS Hochwasser: Donnersberger Rettungskräfte in Zweibrücken und Trier

Die Donnersberger Wehren unterstützten die Einsatzkräfte im Hochwassergebiet bei Trier.
Die Donnersberger Wehren unterstützten die Einsatzkräfte im Hochwassergebiet bei Trier.

Wenngleich das dramatische Hochwasser am Pfingstwochenende in Rheinland-Pfalz den Donnersbergkreis größtenteils verschont hat, so hatten die Einsatzkräfte dennoch jede Menge zu tun. Einheiten von Feuerwehr und Rettungsdienst eilten nach Zweibrücken und Trier, um bei den dortigen Katastrophen zu helfen.

65 Einsatzkräfte in 17 Fahrzeugen machten sich am Freitagabend gegen 22 Uhr auf den Weg Richtung Trier. Darunter Mitglieder der Feuerwehren aus Winnweiler, Höringen, Göllheim, Gehrweiler, Finkenbach-Gersweiler und Eisenberg sowie die Schnelleinsatzgruppe Betreuung des DRK Donnersbergkreis. Die Einsatzorte lagen in dem Gebiet entlang der Ruwer. Dort hatten die starken Regenfälle die Riveritalsperre zum Überlaufen gebracht. Diese Talsperre mit einem Fassungsvermögen von 4,7 Millionen Kubikmetern Wasser dient vor allem der Grundwasserversorgung in der Region Trier.

In einigen Gemeinden entlang des Ruwer-Flussbettes liegen Wohngebiete nahe von Niederungen, die während der Regenfälle vollgelaufen sind. In vielen Straßen stieg das Wasser bis in Höhe der ersten Stockwerke. „Beim Eintreffen der Donnersberger Wehrleute war der Einsatz schon in vollem Gang“, berichtet der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Donnersbergkreises, Eberhard Fuhr. Im Vergleich zu den Einsätzen bei der Ahrtalflut 2021 ist seiner Meinung nach eine viel bessere Koordinierung der Einsatzkräfte zu beobachten gewesen.

Unimog rettet ältere Person

Zunächst ging es in die Gemeinde Ruwer. Dort, kurz vor der Einmündung in die Mosel, sei die Strömung noch enorm gewesen, sagt Fuhr. Beim Auspumpen der Keller habe man sich auf jene konzentrieren müssen, bei denen „eine Möglichkeit bestand, dass das Wasser auch abläuft“. Dorthinzukommen, habe jedoch vielfach einer Tortur geglichen wegen der überfluteten Straßen und Wege. Letzter Einsatzort der Donnersberger war die Gemeinde Casel. Dort lösten sie die heimischen Feuerwehrleute ab, die bereits den ganzen Tag im Einsatz gewesen waren. „Wir haben an vielen Stellen praktisch die Nachtschicht der Kameraden übernommen“, berichtet Fuhr. „Bei großen Objekten blieben deren Pumpen vor Ort und wurden durch uns betreut.“

Überflutete Straßen an der Ruwer.
Überflutete Straßen an der Ruwer.

Eine ganz besondere Rolle fiel einem der Unimogs zu, mit denen der Donnersbergkreis in den zurückliegenden Jahren nach und nach aufgerüstet hatte. Mit einem solchen Fahrzeug gelang es, eine ältere Person aus einem überfluteten Bereich zu retten. „Die betroffenen Menschen in den Flutgebieten waren sehr gefast und dankbar“, berichtet Eisenbergs Wehrleiter Michael Partsch. Die Einsatzkräfte, mit denen er vor Ort zu tun hatte, hätten sehr professionell mit den Donnersbergern zusammengearbeitet. Partschs Eindruck: „Man konnte spüren, dass dort viel Aufklärungsarbeit im Vorfeld geleistet wurde.“ Die Erkenntnisse aus der Ahrtalkatastrophe hätten offenkundig dazu geführt, dass sich gerade im Katastrophenschutz etwas bewegt habe.

Die eigene Region nicht vernachlässigen

Dem schließt sich Fuhr an. Im Donnersbergkreis habe man bereits erfolgreich – je nach Schadenslage – Fahrzeugbestückung und Mannschaft festgelegt. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge mit flexiblen Ladungsmöglichkeiten innerhalb kurzer Zeit für den Einsatz bestückt werden können, erläutert der Kreisfeuerwehrchef. So könnten aus allen Verbandsgemeinden Fahrzeuge und Mannschaften für gemeinsame überörtliche Einsätze zusammengezogen werden. Wichtig sei dabei, dass die Feuerwehren in jedem Fall auch in der Heimat handlungsfähig bleiben, unterstreicht Fuhr.

Auch DRK-Kräfte aus den Ortsverbänden Eisenberg, Rockenhausen und Lautersheim waren in dieser Nacht in der Verbandsgemeinde Ruwer unterwegs. Sie unterstützten die örtlichen Kräfte und lösten diese teilweise ab. Mit jeweils einem Sanitätstrupp, Betreuungstrupp und Verpflegungstrupp legten auch sie eine Nachtschicht ein.

An Pfingstsonntag wieder unterwegs

Bei dem Einsatz bewährte sich nicht nur die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen, sondern auch deren technische Ausstattung, die sich gegenseitig ergänzt. Er endete am Samstagvormittag, als bei nachlassendem Regen die Hochwasser-Warnstufen zurückgesetzt werden konnten. Nach einigen Stunden Schlaf standen auch die einheimischen Einsatzkräfte wieder zur Verfügung.

Auch in Zweibrücken waren Wehren aus dem Donnersbergkreis mit von der Partie.
Auch in Zweibrücken waren Wehren aus dem Donnersbergkreis mit von der Partie.

An Pfingstsonntag ging es dann für 73 Einsatzkräfte und 17 Feuerwehrfahrzeuge aus den Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden, Winnweiler, Göllheim und Eisenberg zum Hochwassereinsatz nach Zweibrücken. In den ebenfalls schlimm betroffenen Bereichen ging es darum, vollgelaufene Keller leer zu pumpen, wie der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Thorsten Schüdzig berichtet. Unter anderem waren die Donnersberger im Zweibrücker Landgericht im Einsatz. Im dortigen Heizraum habe das Wasser bis zu 2,5 Meter hoch gestanden. Nach rund zehn Stunden sei der Einsatztag zu Ende gegangen.

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