Kirchheimbolanden Grundschule: Wie sich ein stillgelegter Teich in einen Kinderparcours verwandelt

 Rotarier-Präsident Rüdiger Zelt überreicht offiziell das so genannte „Motogym“ im Schulgarten der Grundschule Kirchheimbolanden
Rotarier-Präsident Rüdiger Zelt überreicht offiziell das so genannte »Motogym« im Schulgarten der Grundschule Kirchheimbolanden.

Die Kinder der Grundschule in Kirchheimbolanden haben nun einen eigenen Bewegungsparcours. Dabei können sie ihre Geschicklichkeit auf einem Rollbalken, beim Klettern oder Balancieren, ihre Geschicklichkeit und Feinmotorik auf den Prüfstand stellen und erweitern. Möglich wurde dies durch eine Spende.

Mit viel Freude hatten sich die Grundschulkinder auf dieses Ereignis vorbereitet. Sie wollten den Gästen an ihrem neuen „Motogym“ – der Begriff setzt sich aus Motorik und Gymnastik zusammen – vorführen, wie viel Spaß es macht, sich durch den Mobilitätsparcours zu bewegen. Das Wetter machte aber einen Strich durch die Rechnung. Als Ersatzprogramm begleiteten stattdessen rund 30 Kinder der Flötengruppe die kleine Eröffnungsfeier.

Für Schulleiter Hermann Mörsdorf ist die Spende eine gelungene Ergänzung für die Entwicklungsprozesse der Kinder. Bereits vor rund zehn Jahren habe es die Idee gegeben, dem Schulgarten neues Leben einzuhauchen und den Kindern, von der Schule begleitet, Möglichkeiten der Entfaltung zu bieten. Vor rund fünf Jahren überlegte man, wie man den Bewegungsmangel der Kinder im schulischen Alltag auszugleichen kann. Die Idee, ein Bewegungs- und Klettergerüst zu beschaffen, wurde geboren und man erarbeitete ein umfangreiches Konzept, wie dieser Bewegungsparcours aussehen könnte. Die Suche nach Sponsoren begann ebenfalls und man fand die Kirchheimbolandener Sektion des Rotary-Club als Unterstützer. Gemeinsam mit einem qualifizierten Lieferanten für diesen Parcours wurde festgelegt, wie das Ganze aussehen muss. Auch die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden war mit im Boot, denn als Schulträger stellten sie den notwendigen Platz zur Verfügung und sind formell Spendenempfänger.

120 Arbeitsstunden wurden investiert

Auf dem bisher recht wenig genutzten Teil des Geländes befand sich ein stillgelegter Teich, den man auffüllen konnte. Störende Hecken wurden gerodet und der dort befindliche Baumbestand wurde in Form gebracht. Dann ging es los: In rund 120 Arbeitsstunden wurde gebaggert, Erde geschoben und schließlich rund 20 Kubikmeter Erdreich bewegt. Nun war das 184 Quadratmeter große Gelände für die Fundamente und den Aufbau des Parcours bereit.

Parallel hierzu hatten die Rotarier auch die Finanzierung zu organisieren. Sehr schnell fiel die Wahl auf ein Konzert des Rotarier-Orchesters in der Stadthalle im Oktober 2021. Dies sollte das erste Konzert nach Schließung des Impfzentrums in der Stadthalle während der Corona-Pandemie sein. Die Musiker des Rotary Orchesters Deutschland kommen aus allen Teilen des Landes zu ihren Proben und Konzerten zusammen. Das Orchester, dem rund 80 Musiker angehören, hat bereits über eine Million Euro an Spendengeldern eingespielt.

25.000 Euro Spenden bei Konzert

Die Grundschule war von Anfang an auch hier mit einbezogen. Die Musiker machten nämlich für die verschiedenen Orchesterproben schon Tage vorher die Schulturnhalle zum Orchester-Proberaum. Sehr große Resonanz fand dann schließlich der Konzertabend, der auch finanziell ein Erfolg war. Die Bilanz: 25.000 Euro an Spenden kamen zusammen. 5000 Euro hiervon flossen an Projekte in Rockenhausen. Der amtierende Rotarier-Präsident Rüdiger Zelt unterstrich in seiner Ansprache, wie wichtig es den Rotariern war, ein lokales Projekt zu unterstützen. Viel Spaß hätten auch die Arbeitseinsätze gemacht, bei denen neben den Rotariern auch Lehrkräfte, Hausmeister und Mitglieder des Schulfördervereins mit angepackt haben.

Beigeordneter Franz Röss nahm die Spende von 20.000 Euro entgegen und nannte die Investition in den Bewegungsparcours eine Investition für zukünftige Generationen. Eines der Schulkinder meinte ganz beiläufig dazu: „Das ist sehr viel Geld.“ Spenden in dieser Größenordnung seien tatsächlich eher selten, betonte Röss. Obwohl es nach dem Aufbau noch einige Zeit wegen bürokratischen Notwendigkeiten dauerte, bis der Parcours freigegeben werden konnte, könne man stolz sein.

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