Donnersbergkreis Gesunkener Stern will wieder glänzen

Niedermoschel. Sein Stern ist gesunken. So weit, dass er fast am Boden kratzt. Zweimal unter den letzten Drei der C-Klasse, zweimal im Tabellenkeller versackt: Der SV Niedermoschel erlebte schon bessere Zeiten. Einzig eine „Renovierung“ der Mannschaft kann den einstigen Glanz wieder schimmern lassen. Stichwort Detlev Kaaden (53): Mit ihm als neuem Trainer schlug der SV überraschend zu. Das 4:1 in Kerzenheim war sein erster Streich.

Zum Auftakt gleich ein fettes Ausrufezeichen. Für die Spieler ein erster Motivationsschub. Für den neuen Coach eine Bestätigung der bisherigen Arbeit. Anders: Einen besseren Liga-Einstand als den 4:1-Sieg bei der TSG Kerzenheim hätte sich Detlev Kaaden nicht wünschen können. „Wir wollen taktisch diszipliniert spielen. Recht defensiv, mit einer Viererkette abgesichert. Das Umschalten muss schnell gehen“, erklärt der Übungsleiter des SV Niedermoschel. Die TSG gehört zu den Top-Anwärtern auf einen der ersten fünf Plätze. Der SVN versetzte ihr einen herben Dämpfer. Es soll keine Eintagsfliege sein. Nur ein erster Schritt zu einem Einpendeln im oberen Mittelfeld, wo die Niedermoscheler seit zwei Jahren nicht mehr waren. Detlef Kaaden muss ja eigentlich wissen, wie es aufwärts geht. Der 53-Jährige spielte mit dem FC Bavaria Ebernburg Mitte der 1990er Jahre in der Landesliga, er war der Erfolgstrainer, der den FV Hochstätten von der Bezirksklasse in die Bezirksliga führte. Sechs Jahre wirkte Kaaden beim FV. Jetzt soll er den SVN aus seinem Loch führen, ihn stabilisieren. Mitte Mai kam die Anfrage. „In den vergangenen Jahren habe ich nichts mehr gemacht. Niedermoschel hat mich gereizt, die Spieler waren teilweise schon in Hochstätten“, sagt Kaaden. „Die Mannschaft kann man nicht mehr vergleichen mit der von vor einem Jahr. Da ist mehr Qualität dabei.“ Ralf Guckeisen zum Beispiel kam vom SV Feilbingert. Er ist jetzt Kaadens spielender Co-Trainer. Dazu gelang dem SVN mit Przemyslaw Walczak, der jahrelang Bezirksliga kickte, ein Königstransfer. Die zwei Neuen schlugen ein: Während Guckeisen das 2:0 gegen die TSG markierte, netzte Walczak zum 4:1 ein. Zusammen mit Torjäger Philip Schneider – im Vorjahr traf er 22 Mal – ist der Angriff gerüstet. Schneider machte letzte Woche die anderen zwei Buden. „Wir wollen um Platz fünf, sechs herum landen. Der Kader ist zwar klein, gibt das aber vom Spielermaterial her. Es wäre gelogen, wenn wir Neunter werden wollten“, glaubt Kaaden. Ob es auch morgen gegen den TuS 05 Ramsen, Anpfiff um 15 Uhr, reicht? Immerhin sind die Ramser der Aufstiegsfavorit Nummer zwei und zuletzt zweimal in der Relegation gescheitert. Und die haben mit Spielertrainer Michael Bechtold und Yannic Martin zwei Sturmjuwelen, die nur die wenigsten C-Klasse-Verteidiger stoppen können. „Ihren Kreis müssen wir einengen. Wir dürfen nicht zu tief stehen, müssen früh attackieren, sie nicht ins Spiel kommen lassen“, fordert Kaaden. „Ein Unentschieden peilen wir schon an.“ Es wäre ein nächster Coup. SV Niedermoschel, Favoritenschreck? (ppp)

x