Donnersbergkreis Gemischte Gefühle

Tabellenplatz zwei und Aufstieg geschafft: SG-Trainer Alexander Raab feiert mit seinen Spielern.
Tabellenplatz zwei und Aufstieg geschafft: SG-Trainer Alexander Raab feiert mit seinen Spielern.

«GÖLLHEIM.» Was im August noch hoffnungsfroh mit einem 2:1-Heimsieg über den SC Siegelbach begann, endete im Mai mit einem Fiasko. Der TuS Göllheim, noch vor drei Jahren Siebter in der Bezirksliga, steigt ab und muss den bitteren Gang in die B-Klasse antreten. Trainer Thorsten Mahler war mit der Idee in die Saison gestartet, seinen sehr jungen Kader Stück für Stück an den Herrenfußball und die Liga zu gewöhnen, um zumindest mittelfristig eine Rückkehr in die Bezirksliga in Angriff nehmen zu können. Doch das Verletzungspech machte diesem Vorhaben einen dicken Strich durch die Rechnung. An jedem der 30 Spieltage ging der TuS mit einer im Vergleich zur Vorwoche veränderten Startelf an den Start. Und das nicht, weil Mahler ein Rotations-Fanatiker wäre, sondern der personellen Fluktuation geschuldet. Mitunter fehlten zehn etatmäßige Stammspieler. Ohne Hilfe von A-Jugend und AH hätte der TuS wohl gar manches Spiel absagen müssen. Dass sich eine Mannschaft so nicht einspielen kann, ist klar. Eine gewisse Kontinuität, was die Abläufe, Pass- und Laufwege angeht, ist im Fußball aber unabdingbar. Die Moral in Göllheim stimmte, trotz teilweise krachender Niederlagen, jedoch bis zum Schluss. Die Mannschaft steckte nie auf und ließ kurz vor der Winterpause durch drei Siege in vier Spielen noch einmal Hoffnung aufkommen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Darauf folgte allerdings ein ernüchternder Frühling. Die von Mahler ausgerufenen „Wochen der Wahrheit“ wurden für ihn und seine Mannschaft eher zu den Wochen der bitteren Erkenntnis. Vor allem die Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten SV Otterberg, TSG und VfR Kaiserslautern besiegelten letztendlich den Abstieg. Mit 107 Gegentreffern stellte die Mahler-Elf die zweitschwächste Defensive der Liga, holte zudem insgesamt nur 26 Punkte. Dem gegenüber steht allerdings eine mit 62 erzielten Toren durchaus konkurrenzfähige Offensive, und auch einzelne Ergebnisse wie der 5:1-Erfolg bei der SG Enkenbach/Mehlingen oder die knappe 1:2-Niederlage gegen den Dritten aus Sippersfeld zeigen, dass durchaus mehr für den TuS drin gewesen wäre. In der kommenden Saison erhält Mahler Unterstützung von Daniel Fattler, der als Spielertrainer von der TSG Kerzenheim zu seinem Heimatverein nach Göllheim zurückkehrt. Eine Prognose ist schwer zu treffen, da sich auch der Kader personell verändern wird. Sicher dürfte aber sein, dass sich der TuS nicht langfristig in der B-Klasse einrichten will. Auf eine weitere Saison in der A-Klasse können sich die Anhänger des FC Eiche Sippersfeld freuen. Dann aber ohne den bisherigen Trainer Peter Maue, der aus privaten Gründen eine Pause einlegt. Auf seine Zeit bei der Eiche blickt er positiv zurück: „Für mich persönlich waren es zwei sehr schöne Jahre.“ Für die Zukunft sieht Maue die Grün-Weißen gut aufgestellt: „Sippersfeld ist ein Verein mit großem Potenzial, es gibt viele junge talentierte Spieler.“ In der abgelaufenen Saison sorgte die Eiche vor allem offensiv für Furore. 81 Tore erzielte die Mannschaft um Sturmführer Marc Windecker (28 Tore). Zur Winterpause sah es sogar aus, als könnte Sippersfeld in der Relegation um den Bezirksliga-Aufstieg spielen. Doch gegen Saisonende ging ihr auch verletzungsbedingt etwas die Luft auf, sodass sie sich mit dem Titel „best of the rest“ begnügen muss. Ein Höhepunkt für alle Beteiligten war der 2:0-Heimsieg im November gegen den späteren Meister TSG Trippstadt. Und wer weiß, was in der kommenden Saison möglich ist. Mit der TSG Trippstadt und der SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg verlassen die beiden „Übermannschaften“ der Saison die A-Klasse in Richtung Bezirksliga. Sippersfeld dürfte gemeinsam mit den Bezirksliga-Absteigern 2019/2020 zu den heißesten Aufstiegsanwärtern zählen. Das Kommando bei der Eiche hat ab sofort Thomas Buhrmann, der im vergangenen Jahr seine Trainerlizenz beim Südwestdeutschen Fußballverband erwarb und im Winter als Spieler vom TuS Göllheim nach Sippersfeld zurückkehrte. Die Nachfolge Maues ist bereits das zweite Engagement von Buhrmann bei der Eiche, er war bereits in der Rückrunde 2010/2011 für die erste Mannschaft verantwortlich. Auch die SG Appeltal wechselt in der neuen Saison den Trainer. Lothar Kreis zieht sich aus dem aktiven Geschehen zurück und übergibt das Amt bei der SG an seinen Sohn Kevin, der gemeinsam mit dem in der Oberliga erfahrenen Oliver Benz künftig als Spielertrainer-Duo fungiert. Hinter den Kombinierten liegt eine Saison mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften. Bis zur Winterpause spielte man ganz stark, schloss das Jahr als Dritter mit einer Serie von sechs Siegen und einem Unentschieden ab, darunter Erfolge gegen Trippstadt und Sippersfeld. Die Relegation war durchaus greifbar. Doch die Pause tat der SG nicht gut, irgendwie ging der Faden verloren, der Rhythmus war weg. Betreuer Tobias Menzel bescheinigte der Mannschaft keine gute Vorbereitung, die Trainingsbeteiligung ließ zu wünschen übrig. Aus den ausstehenden zwölf Spielen holte Appeltal nur noch zehn Punkte, verlor acht Mal. Auch wenn der Aufstieg nicht das angepeilte Saisonziel war, so fällt Menzels Fazit doch durchwachsen aus: „Rang acht am Ende ist ja kein schlechtes Ergebnis. Ein Platz weiter vorne, gerade nach der guten Hinrunde, hätte aber natürlich besser ausgesehen.“ In den letzten Spielen, in denen es rein sportlich um nichts mehr ging, sei spürbar die Luft raus gewesen. Zu betrübt sollte bei den Kombinierten jedoch keiner zurückblicken. Schließlich hat die Mannschaft in der Hinrunde gezeigt, was in ihr steckt. Schafft sie es, in der nächsten Saison zwei ähnlich starke Halbserien hinzulegen, ist sie durchaus ein Kandidat für die ersten Fünf. Schaut man auf die Saison der SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg so gehen einem schnell die Superlative aus. Der Aufsteiger hat eine sensationelle Runde durch die Siege in der Relegation gegen den SV Battweiler und die SG Bruchmühlbach/Miesau mit dem Aufstieg in die Bezirksliga gekrönt. Damit ist der Spielgemeinschaft der direkte Durchmarsch von der B-Klasse aus gelungen. In der regulären Rückrunde der A-Klasse gelangen der Mannschaft von Trainer Alexander Raab 13 Siege in 13 Spielen. Wäre die Saison ein paar Wochen länger gewesen, hätte sich die TSG Trippstadt wohl ernsthafte Gedanken um die Meisterschaft machen müssen. Während dieser A-Klasse-Saison setzten sich Raab und seine Mannschaft immer neue Zwischenziele, die sie allesamt erreichten. Schon vor den Relegationsspielen war der Trainer voll des Lobes: „Man muss die Mannschaft beglückwünschen. Sie hat eine herausragende Saison gespielt. Der Erfolg ist hochverdient.“ Mehr zur SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg lesen Sie in einem Aufsteiger-Porträt.

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