Donnersbergkreis Fehlalarm wegen Frostschutz-Feuer für Reben

Hätte einer der 30 ausrückenden Feuerwehrleute um kurz vor 6 Uhr am Gründonnerstag schon die RHEINPFALZ gelesen, wär’ vielleicht gar nichts passiert. Denn dann hätten sie gewusst, dass die Familie Linxweiler vom Weingut Hahnmühle im Weinberg zwischen Alsenz und Kalkofen insgesamt 350 Gelkerzen aufgestellt haben, die sie anzünden wollen, wenn Frost die jungen Triebe gefährdet. Aber so

„Flächenbrand zwischen Alsenz und Kalkofen“, so lautete die Durchsage der alarmierenden Leitstelle Kaiserslautern, die kurz vor 6 Uhr in Alsenz eingegangen ist. Das Heulen der Sirenen hatte zuvor die Angehörigen der Feuerwehren Alsenz, Kalkofen, Obermoschel und Unkenbach geweckt. Mit neun Fahrzeugen sind die 30 Mann dann ausgerückt. Auf der Anfahrt in Richtung Alsenzer Höhe haben sie dann auch starke Rauchentwicklung und hellen Feuerschein gesehen. Ein Feuerwehrmann: „Während am gerade aufhellenden Himmel noch der Vollmond leuchtete, schien unten der ganze Weinberg zu brennen.“ Als sie näher gekommen sind, erkannten sie Unmengen von kleinen Feuern, ähnlich einer ganzen Kompanie Fackelträgern. Das waren die Gelkerzen, die die Kaltluft über dem Wingert mit den leckeren Alisencia-Rieslingtrauben, verwirbeln und damit die Triebe vor Frostschäden schützen sollen. Diese Frostschutz-Methode ist zum ersten Mal in der Nordpfalz ausprobiert worden. Kein Wunder also, dass die Feuerwehrmänner so einen „brennenden Weinberg“ noch nicht gesehen hatten. Und auch der Hinweis eines Gelkerzen-Herstellers wird verständlich: „Da dieses Produkt in Deutschland noch relativ neu auf dem Markt ist, empfehlen wir vor dem Einsatz die örtliche Feuerwehr zu informieren, um Falschalarme zu vermeiden.“ Schließlich kann man ja auch nicht erwarten, dass Feuerwehrleute vor ihrem frühmorgendlichen Einsatz erst einmal die RHEINPFALZ lesen

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