Donnersbergkreis Favoritenschreck hilft Lokalrivalen

Für den TTC Schönborn ein Ass an der Platte: Fabian Linn.
Für den TTC Schönborn ein Ass an der Platte: Fabian Linn.

«Börrstadt.» Für Schönborn, den Favoritenschreck, ist die Saison praktisch gelaufen, Börrstadt aber klopft dank des „ewigen“ Konkurrenten an die Tür zum Oberhaus. Nun existiert eben keine Aufstiegsgarantie – gerade weil Schönborn ein Team ist, das gerne den Spielverderber mimt… Die Frage war unmissverständlich, und sie entlockte Rolf Binovec (54) ein schallendes Lachen. Ob der Kasten Bier, den sich der TTC Schönborn am Sonntag in aller Früh redlich verdient hatte, denn schon kalt stehe? Natürlich war es eine Frage rhetorischer Natur. Sollte es für Binovecs TTC Börrstadt aber tatsächlich zum Bezirksklasse-Titel reichen, „können wir gerne zusammen einen trinken“, witzelt das Ass. Dann hätte Schönborn eine nicht zu vernachlässigende Rolle gespielt: Weil es den extrem personalreduzierten Spitzenreiter Post SG zermürbte und Börrstadt am Vorabend die TSG Kaiserslautern IV 9:6 zerlegte, zogen Binovec und Co. auf Eins. Wieder. Und das ganz verblüffend, denn man habe „nicht gedacht, dass die Post noch was abgibt“. Die Börrstadter haben es damit in der Hand. Es winkt die Schale, endlich der Aufstieg, auf den man so lange hingearbeitet hat. Weil Schönborn zuschlug? Vielleicht, vielleicht auch nicht. „Die kommen ja noch zu uns“, fiebert Fabian Linn (23), mit 8:0-Einzeln der Rückrunden-Gigant, dem Derby am 31. März entgegen. Und da will sein TTC dem anderen den Weg in die Bezirksliga verbauen. Vermutlich wird an genau jenem Sonntagmorgen eine ganze Saison entschieden. Nicht für den Dritten aus Schönborn, denn der hat früh alle Chancen verbockt, aber für Binovecs Mannen. „Wir haben die Big Points eben alle liegen lassen, da waren die anderen Teams zu souverän“, sagt der Unkenbacher Linn. „Wenn die Post in Bestbesetzung spielt, gewinnen wir nicht. Motiviert sind wir aber immer – gerade, wenn es gegen gute Leute geht.“ Als Kanonenfutter gibt sich Schönborn nicht preis. Spitz auf Knopf, der 31. März als Tag der Entscheidung. Unter der Voraussetzung, „dass wir nirgendwo mehr patzen“, warnt Binovec. Bis zum heißen Derby gehen die Klubs erstmal ihre eigenen Wege: Schönborn heute Abend (20 Uhr) beim TV Stelzenberg, Börrstadt morgen (19 Uhr) gegen den TTC Kreimbach-Kaulbach II. „Man muss bedenken, dass es in der Klasse ganz schnell gehen kann. Mal ist einer nicht fit, man verliert. Das kann uns genauso passieren, wie es am Sonntag der Post passiert ist“, weiß Binovec. „Es gibt viele Unwägbarkeiten.“ Talent Fabian Linn muss sich darum nicht scheren. Ob seine Schönborner in der Endabrechnung Dritter oder Vierter werden, scheint gleich. Nur am 31. März, da muss, da wollen die Schönborner liefern. Erst recht nach dem verflixten 6:9 im Hinspiel, die dritte Saisonpleite warf sie aus dem Aufstiegsrennen. „Natürlich wollen wir auch das gewinnen“, kündigt Linn an. Fortan zählt man die Tage. Das Warten auf den „Show-down“, es hat bereits begonnen. Weitere Begegnungen Frauen, Oberliga Südwest: u. a. TTC Winnweiler - TSV Gau-Odernheim (Sa, 18.30 Uhr) 1. Pfalzliga: u. a. TTF Rockenhausen - 1. TTC Pirmasens (Sa, 19 Uhr) Herren, 2. Pfalzliga West: u. a. ASV Höringen - TTC Höhfröschen (Sa, 19 Uhr), TTC Winnweiler - TTC Gersbach (So, 11 Uhr) Bezirksliga Westpfalz Nord: u. a. TTG Bruchmühlbach-Miesau - TTC Winnweiler II, TT Ramstein-Miesenbach - TuS Gerbach (beide heute, 20 Uhr).

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