Immesheim Erfolgsrezept: Margot und Siegfried Kauk nach 65 Jahren noch ein glückliches Paar

Siegfried und Margot Kauf vor ihrem Hochzeitsfoto von 1959. Das Hochzeitskleid ging leider im Laufe der Zeit verloren.
Siegfried und Margot Kauf vor ihrem Hochzeitsfoto von 1959. Das Hochzeitskleid ging leider im Laufe der Zeit verloren.

Seit 1959 gehen sie gemeinsam durchs Leben: Margot und Siegfried Kauk feiern am 7. Februar ihren 65. Hochzeitstag, die Eiserne Hochzeit. Kennengelernt hatten sich beide auf einem Rosenmontagsball in Bubenheim – obwohl Siegfried Kauk seinerzeit alles andere als ein bekennender Fastnachter war.

„Meine Tante riet mir: Geh doch zum Rosenball. Ich war aber eigentlich gar nicht in Stimmung“, erinnert sich Siegfried Kauk schmunzelnd an die erste Begegnung mit seiner Margot im Jahr 1957. Diese habe ihn bei der Veranstaltung forsch zum Tanz aufgefordert: „Ich war erstaunt, dass mich eine holt. Und so hat sich das dann alles ergeben“, erinnert sich der 87-Jährige. Ehefrau Margot stimmt ihm lachend zu. Schließlich hätten sich ihre Wege zufällig eine Woche später wieder gekreuzt. Beim Gottesdienst in Otterberg, den auch die Immesheimerin Margot regelmäßig besuchte, begegnete Siegfried seiner Zukünftigen erneut. Aus den beiden 21-Jährigen wurde ein Paar.

Geheiratet wurde zwei Jahre später, im Februar bei Kälte und Schnee in Immesheim, erzählen beide. Schöne Erinnerungen habe man vor allem auch an Margots modisches Hochzeitskleid, das leider im Laufe der Jahre verlorengegangen sei. „Sehr schade, das bedauern eigentlich alle in der Familie“, sagt Margot Kauk. Auf die Frage, ob es eine Hochzeitsreise gegeben habe und wohin diese denn möglicherweise ging, antwortet sie schlagfertig: „Wir sind durchs ganze Dorf gelaufen!“ Ihre Großmutter habe sogar seinerzeit als Ziel für eine Hochzeitsreise „den Kuhstall“ vorgeschlagen, amüsiert sich Margot Kauk noch heute.

Wehe, die Kinder erscheinen nicht ...

Die Jungvermählten wohnten zunächst, wie damals oft üblich, bei den Eltern der Braut. Die Familie wurde schnell größer: Im Jahr der Hochzeit kam die älteste Tochter zur Welt. Es folgten weitere vier Töchter und drei Söhne. Der Zusammenhalt innerhalb der Familie wird bei den Kauks bis heute großgeschrieben. Jeden Tag um 16 Uhr trifft man sich in wechselnder Besetzung zu Kaffee und Kuchen bei den Eltern. „Wir wechseln uns hier unter den Geschwistern und Enkeln ab. Wenn keiner kommt, gibt es auch schon mal einen Anschiss“, berichtet Sohn Kurt amüsiert.

Alle acht Kinder der Kauks leben im Umkreis von 50 Kilometern um Immesheim, freuen sich die Eltern. 19 Enkel kamen im Laufe der Zeit hinzu, im März wird das 13. Urenkelchen erwartet.

In Immesheim bewohnen die Kauks ein Mehrgenerationenhaus mit einem ihrer Söhne und dessen Familie. Ein weiterer Sohn lebt einen Steinwurf entfernt in Margots ehemaligem Elternhaus. Die 87-Jährige kocht nach wie vor jeden Tag für die Familie. Ein großer Nutzgarten, der ebenfalls von ihr bewirtschaftet werde, mache die Familie zu Selbstversorgern, freut sich die rüstige Margot. Auch sämtliche Besorgungsfahrten und Arztbesuche erledigt die passionierte Autofahrerin noch eigenständig. Seit ihrem 17. Lebensjahr habe sie ihren Führerschein und sei sehr froh über ihre Mobilität, sagt sie. Dass sie als junge Frau motorisiert gewesen sei, das habe ihn schon beim Kennenlernen beeindruckt, merkt Ehemann Siegfried verschmitzt an.

Es wird groß gefeiert

Siegfried Kauk kam in Rumänien zur Welt. Nach dem Krieg führte ihn der Weg über Dessau im Jahr 1956 ins hessische Weilburg an der Lahn, wo er bei seinen Großeltern unterkam. Ein Onkel lebte zu der Zeit in Bubenheim – und dieser hatte ein Zimmer frei: „Nachdem mein Großvater gestorben ist, kam ich dann in die Pfalz“, erzählt Siegfried Kauk. Zunächst habe er 15 Jahre als Gießereifacharbeiter bei Gienanth in Eisenberg gearbeitet. 1972 trat er eine Umschulung an und war bis zum Renteneintritt bei der BASF in Ludwigshafen beschäftigt. Nebenbei betrieb er im heimischen Immesheim noch Landwirtschaft.

Gefeiert wird der Eiserne Hochzeitstag in Ilbesheim im Haus einer der Töchter. „Unsere Tochter hatte früher dort eine eigene Gastronomie mit entsprechenden Räumlichkeiten“, erzählen die Kauks. Große Familienfeiern seien ja nicht die Ausnahme, sagt Siegfried. Geplant ist für den großen Tag ein Sektempfang und eine kleine Andacht mit dem Pfarrer, freut sich das Paar. Und über ihr Rezept für eine so lange Ehe sagen beide: „Wir wissen, dass wir zusammengehören“.

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