Donnersbergkreis Einlochen in Schieflage

Eine ganze Reihe Nordpfälzer haben’s in den vergangenen Wochen schon mal probiert: Auf dem Röderhof wird seit Anfang Juli nicht mehr nur mit dem Golfschläger, sondern auch mit dem Fuß abgeschlagen oder eingeputtet. Auf insgesamt 36 Bahnen des neu eröffneten Soccerparks können Freunde des runden Leders Fußballgolf spielen und dabei ein etwas größeres Rundes einlochen. „Die ungewohnte Schieflage der Spielfläche macht diesen Sport so besonders und anders“, sagt Teilinhaber Alex Kober. Und er betont mit sichtlichem Stolz, dass die 70.000 Quadratmeter große, modellierte Fläche bei Börrstadt die hochwertigste in ganz Deutschland sei.

Kober kommt aus dem Schwärmen nicht mehr hinaus. „Hier haben wir die besten Voraussetzungen für einen weiteren Soccerpark gefunden.“ Seit 2004 leitet er eine ähnliche Anlage in Dirmstein bei Grünstadt – die bundesweit erste Fußballgolf-Anlage überhaupt. Ursprünglich kommt diese Abwandlung des Sports mit dem kleinen weißen Ball, der schon seit Jahren auf dem Röderhof ausgeübt wird, aus Skandinavien: Hier sind vor rund 30 Jahren die ersten Fußballgolf-Plätze gebaut wurden. Nun haben Kober und sein Geschäftspartner Stephan Stiens – zusammen führen sie den Soccerpark – den Donnersbergkreis mit dem trendigen Sport „erobert“. Dem 43-Jährigen imponiert die Freizeitbeschäftigung. „Es macht einfach einen Riesenspaß. Jeder kann es spielen und versuchen, mit so wenig Kontakten wie möglich den Ball zu versenken.“ Das genau ist das Ziel: Wer am Ende die 18 Löcher – wahlweise des Fun- oder des Premium-Platzes – mit den wenigsten Ballkontakten absolviert hat, ist der Gewinner. Kober selbst hat 2007 bei der ersten Fußballgolf-Weltmeisterschaft den Titel geholt und im Jahr 2011 ein zweites Mal ganz oben auf dem Siegertreppchen gestanden. Gastgeber war jeweils sein „Heimatpark“ in Dirmstein. Das Besondere an Fußballgolf, so der Experte, sei die für „richtige“ Kicker unbekannte Schieflage des Platzes und das Überwinden von kleinen Hindernissen mit dem Ball: „Fußballer sind ja ebene Spielfelder gewohnt und legen sich in der Regel beim Spielen keine Hindernisse in den Weg“, sagte Kober schmunzelnd. Deshalb erlebe er auch immer öfter, dass „gelernte“ Kicker beim Fußballgolf gegen Ungeübte verlieren. „Da wird sich dann gegenseitig aufgezogen und zusammen gelacht“, hebt er zusätzlich zum sportlichen Reiz und dem Spaßfaktor das Gemeinschaftserlebnis hervor. Und nicht zuletzt sei eine „gigantische Zielgruppe“ vorhanden: „Ob Kinder, Eltern oder Großeltern – alle können sich hier auf gleichem Niveau messen.“ So erzählt Kober die Anekdote von einem 70-jährigen passionierten Fußballgolfer, der in Dirmstein sechs Runden am Tag spiele. Auf der Anlage beim Röderhof ist noch nicht alles fertiggestellt: Der Naturrasen soll im Laufe des Sommers noch deutlich dichter werden, außerdem vorgesehen ist ein Pavillon mit warmer Küche, der den Besuchern die Möglichkeit zu einer längeren Pause geben soll. Größere, auch internationale Turniere sind geplant; Informationen dazu gibt es beim Soccerpark. An der offiziellen Eröffnung Anfang Juli haben übrigens rund 35 Besucher teilgenommen – und die ließen es sich trotz strömenden Regens nicht nehmen, den neuen Soccerpark gleich mal auszuprobieren. Nicht nur deshalb hat’s beim Fußballgolf auf dem Röderhof vom ersten Tag an richtig geflutscht ... (fsm)

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