Donnersbergkreis „Der schöne Schein – er ist nur Schein“

Die beiden Künstler stellen im Museum Pachen ihre Bilder aus: Klaus Fresenius (links) und Dirk Klose.
Die beiden Künstler stellen im Museum Pachen ihre Bilder aus: Klaus Fresenius (links) und Dirk Klose.

Vor zahlreichem Publikum ist am Sonntag im Museum Pachen die Ausstellung „Figurative Minds“ von Klaus Fresenius und Dirk Klose eröffnet worden. Die bildgewordenen Standpunkte der Künstler sind noch bis zum 18. November zu sehen.

«Rockenhausen.» Dass die beiden Künstler Klaus Fresenius aus Speyer und Dirk Klose aus München in der Region keine Unbekannten sind, zeigte der große Publikumszuspruch am Sonntagmorgen im Museum Pachen. Für die Stadt und die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler, die die Ausstellung in einer Kooperation mitorganisiert hatte, begrüßten Sigrid Brandstetter von der Kultur- und Tourismusinformation Rockenhausen und Klaus Hartmann, Zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, die Gäste. Die Einführungsrede hielt Kunsthistorikerin Claudia Gross. Sie begann ihre Ausführungen mit einem Exkurs zu den vielfältigen Farben, die die Arbeiten beider Künstler kennzeichnen. Gerade Dirk Klose, ein promovierter Kunstwissenschaftler, nutzt Ultramarinblau, Gold und Silber aus dem Kontext der Nutzung dieser Farben für bedeutsame Inhalte in der Renaissance. Zudem zitiert er in seinen Arbeiten mit Hilfe rudimentärer Andeutungen Kunstwerke, die im Bereich des hochspekulativen Kunstmarkts Höchstpreise erzielt hatten. Klose bedient sich dieses Stilelements seit der ersten Finanzkrise 2008. Claudia Gross führte hierzu aus: „Gold setzt der gebürtige Frankenthaler seit der Finanzkrise 2008 in seinen Bildern ein, und seit 2014 verwendet er außerdem Silber-Aluminium. Was im Mittelalter eine sakrale Begründung hat, steht heutzutage für den Materialismus.“ Sie betonte: „Er setzt den Glanzeffekt des warmen Goldes und des kühlen Silbers der gestalteten Malerei entgegen, vielleicht ist es aber auch andersherum. Der schöne Schein ist im wahrsten Sinne des Wortes nur Schein, denn für Dirk Klose ist es wichtig, nie echtes Gold einzusetzen. Anstelle von Blattgold, wie in mittelalterlichen Gemälden, verwendet er Kompositgold, das eigentlich aus Messing besteht, und Silber-Aluminium, das tatsächlich aus Aluminium gemacht ist.“ Klose bringe somit die in die kapitalistische Weltschau entglittene Kunst zurück in den Bereich der eigentlichen Kunstbetrachtung. Die Arbeiten von Klaus Fresenius dagegen beschäftigten sich mit dem Menschen – nicht als Individuum, sondern als Mensch in seiner Wesenhaftigkeit an sich, erzählte die Kunsthistorikerin in ihrer Einführung in die Ausstellung. Gross beschrieb eindringlich Wirkung von Form und Farbe. Ein Gelb oder Blau lasse Bewegungsstudien ganz unterschiedlich wirken. Weiter schilderte sie: „Aquarelle von Fresenius entstehen in Serie und ausschließlich nachts, dann fühlt sich der Künstler ungestört und kann ohne Skizze direkt auf das Papier arbeiten. Es ist wie ein Impuls, sagt er, dem er nachgeben muss, und kann nicht geplant werden. Der Maler selbst erklärt dies so: Bis zu dem Augenblick, in dem er beginnt, hat sich so viel angestaut und angesammelt, dass er es sozusagen aus sich herausmalen muss.“ Information Die Ausstellung „Figurative Minds“ im Museum Pachen Rockenhausen mit Werken von Klaus Fresenius und Dirk Klose ist noch bis zum 18. November zu sehen, Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, 14.30 bis 17.30 Uhr.

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