Donnersbergkreis Denkmal für Steinhauer

Freuen sich über den Alsenzer „Steinemann“: VG-Beauftragte Tanja Gass, Ortsbürgermeister Klaus Zepp, Ottmar Schrick, Günter Müll
Freuen sich über den Alsenzer »Steinemann«: VG-Beauftragte Tanja Gass, Ortsbürgermeister Klaus Zepp, Ottmar Schrick, Günter Müller und Sonja Müller (alle Historischer Verein der Nordpfalz Alsenz).

Günter Müller vom Historischen Verein der Nordpfalz Alsenz (HVNA) war der Stolz am Sonntagmorgen vom Gesicht abzulesen: Sein langjähriger Traum eines „Steinemanns“ im Deutschen Sandsteinpark ist Wirklichkeit geworden. Nicht nur das: Er habe in unserer Region ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, sei zugleich Wahrzeichen, Wächter und Gesicht des Parks in der Uferstraße, wie es die Beauftragte der VG Alsenz-Obermoschel, Tanja Gaß, bei der offiziellen Einweihung in ihrem Grußworten formuliert hat. Eingangs hatte der Alsenzer Ortsbürgermeister Klaus Zepp neben etlichen Ehrengästen und Sponsoren mit Günter Müller und Ottmar Schrick besonders jene beiden Männer willkommen geheißen, die im vorigen Sommer für die Errichtung des „Steinemanns“ aus Sandsteinen verantwortlich zeichneten (wir berichteten). Um die für die Baugenehmigung erforderliche und nicht unkomplizierte Statik hatte sich Werner Dietz aus Rockenhausen gekümmert, die Erdarbeiten unterstützte Klaus Landfried aus Alsenz. Die Firma Kopp (Inhaber Stefan Kopp) stand während der 18-tägigen Bauphase stets bereit, wenn es galt, einen der schweren Sandsteinquader mit dem Lkw-Kran nach oben zu hieven, damit die beiden Maurer leichtere Arbeit hatten. Unisono haben die Redner allen, die an diesem ungewöhnlichen Projekt beteiligt waren, ihren Dank ausgesprochen. HVNA-Vorsitzende Sonja Müller betonte, dass es Alsenz mit seinem schmucken Ortskern samt historischem Rathaus, Heimatmuseum, Pfälzischem Steinhauermuseum und Steinhauerrundweg in einen deutschlandweit vertriebenen Touristenführer geschafft habe. Und mit dem „Steinemann“ sei jetzt sozusagen das „I-Tüpfelchen“ und zugleich eine besondere Attraktivität geschaffen worden. Hervorgehoben wurde ferner die Beharrlichkeit von Günter Müller, der dieses Projekt seit über zehn Jahren verfolgt und nie aus den Augen verloren hatte. Mit dem Bau der dritten Spur der B 420 zwischen Hochstätten und Fürfeld hatte er 2015 die Chance zur Umsetzung gesehen: Denn damals waren Hunderte von Sandsteinquadern ausgegraben und von der bauausführenden Firma aus Sien an der dortigen Baustelle zwischengelagert worden. Müller hatte freie Hand und konnte die passenden Steine in aller Ruhe aussuchen. Die Firma übernahm auf der Heimfahrt nach Sien sogar noch den kostenlosen Transport nach Alsenz, wie Günter Müller im Gespräch mit der RHEINPFALZ dankbar erwähnt hat. Die ausgesuchten Steine waren so schwer, dass immerhin ein 45-Tonnen-Fahrzeug für den Transport benötigt wurde. Mit dem „Steinemann“ sollen laut Müller auch die Steinhauer gewürdigt werden, die einst in Alsenz und Umgebung gelebt und keine leichte Tätigkeit ausgeübt hatten. In der Blütezeit um 1900 gab es alleine in Alsenz zehn Steinhauerbetriebe, die bis zu 1500 Steinbrecher und Arbeiter beschäftigt hatten. Viele sind wegen der äußerst schweren Arbeitsbedingungen schon sehr früh gestorben. Alsenzer Sandstein war wegen seiner ausgezeichneten Qualität in ganz Deutschland gefragt und beliebt. Nordpfälzer Steine hat man sogar beim Bau des Reichstags in Berlin verwendet. Auf das gelungene Bauwerk haben die Besucher bei der Einweihung am Sonntag angestoßen. Aber der „gut aussehende Steinemann“ war natürlich auch ein beliebtes Fotomotiv, von dem die Gäste regen Gebrauch gemacht haben.

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