Donnersbergkreis Basteln für Bücherei und Notenständer

Seit gut zwei Wochen liegt das Hauptaugenmerk der Landsbergschule in Obermoschel ein kleines bisschen weniger auf Einmaleins und Diktat. Stattdessen steht die Kunst im Vordergrund: Die Grundschüler sind mitten im Bastel-Endspurt für ihren großen Frühlings-Basar am morgigen Freitag. Die Preise für ihre Produkte bestimmen sie selbst – in Absprache freilich mit ihren Lehrern. Denn eine selbst gemachte Blumenvase aus Pappmaché hat für ein Kind natürlich einen unschätzbaren Wert – deshalb bestand die Gefahr von unrealistischen „Mondbeträgen“. Da jedoch der Erlös des Tages der Schule zugute kommt, sollen natürlich reichlich Deko-Artikel verkauft werden.

Auf dem Einladungsflyer zum Frühlingsfest ist eines der typischen Ostermotive zu sehen: bunte Ostereier in rot, gelb, grün – dazu ein Glasschälchen mit blauer Farbe. Auf die Frage, wie viele Eier die 80 Schüler der fünf Klassen in den letzten Tagen tatsächlich ausgeblasen haben, reagiert Schulleiterin Katja Flohr mit einem Lachen: „Gar keins. Die gehen doch nur kaputt.“ Stimmt – durch einen zu festen Daumendruck beim Anpinseln oder weil sie vom Osterstrauch herunterfallen. Und zerbrochen ist zerbrochen, ganz gleich, wie kunstvoll das Ei angemalt wurde. Aber weil Eier doch irgendwie zu Ostern gehören, konnten die Kinder der Landsbergschule nicht darauf verzichten. Die dritte Klasse hat wesentlich robustere Styropor-Eier „umfilzt“ und aufwendig mit bunter Wolle verziert. Sie sind ein echter Hingucker, ideal für das Osterkörbchen, zum Hinlegen, Aufhängen und Verschenken – nachdem sie verkauft wurden. Denn das ist natürlich das Ziel des Basars in der Schulturnhalle. Eröffnet wird das Frühlingsfest mit einem gemeinsamen Mittagessen der Schüler und Lehrer. „Wir wollen die Gemeinschaft stärken und machen das Essen erstmals intern“, sagt Flohr. Der anschließende offizielle Teil mit Schulhausrallye, Kaffee und Kuchen sowie Basar ist dann besonders für Eltern, Großeltern oder Verwandte gedacht. Flohr rechnet mit bis zu 300 Besuchern in der Halle und auf dem Schulgelände. Vermutlich ein Höhepunkt des Tages: die Versteigerung eines großen Gemäldes, das alle Kinder gemeinsam anfertigen werden. Zudem können die Gäste Buchpatenschaften schließen. „Tierbücher und die ’Fünf-Freunde’-Geschichten stehen momentan ganz hoch im Kurs“, berichtet Flohr. Im Mittelpunkt steht jedoch der Frühlings-Basar, für den die Schulkinder eifrig und mit gehörigem Engagement gebastelt haben. Mit Reis gefüllte Luftballons als knautschige Jonglierbälle, zu persönlichen Schatzkisten umgestaltete Schuhkartons, Osterhasen-Bilderrahmen oder Blumentöpfe aus Konserven- und Joghurtdosen – die Kinder haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Und die Viertklässler haben sich dann doch dem Thema „zerbrechliche Eier“ gewidmet. Damit sie gar nicht erst kaputt gehen konnten, haben die kleinen Künstler diese Aufgabe selbst übernommen: Die Vasen aus Pappmaché sehen aus, als sei aus ihnen gerade ein Küken geschlüpft – sie werden bepflanzt verkauft. Die Preise für ihre Produkte durften die Kinder zwar vorschlagen, festgelegt haben sie dann aber doch die Lehrer. Die Kinder sollten ein Gespür für Geld bekommen – „aber 20 Euro für ein Filzei sind dann doch zu viel“, sagt Flohr schmunzelnd. Der Erlös geht an den Förderverein, der in die Ausstattung der Schule investieren will. Notenständer seien angedacht, so die Schulleiterin, „oder ein Spielgerüst für den Pausenhof“. Natürlich stabil und nicht so zerbrechlich wie ein Ei ... (svw)

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