Donnersbergkreis Auf flinken kleinen Beinen ins Ziel

Fünf kleine Sportflitzer drehen in Turbo-Tempo ihre Runden durch die Dorfgemeinschaftshalle. Aber ganz so einfach wie es aussieht ist das nicht. Denn auf der Rennstrecke warten allerlei Hindernisse auf die kleinen „Autos“. Hinter der sportlichen Leistung stehen nicht etwa die bekannten Formel-Eins-Piloten Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel, sondern Kinder der Kindertagesstätte Münsterappel und die angehende Erzieherin Lena Heintz (22).

Die kleinen Flitzer müssen unter anderem Hütchen im Slalom umfahren oder über eine Bank balancieren. Da herrscht richtig Bewegung. Und genau das ist auch Ziel. Seit Ende Januar sind die Drei- bis Fünfjährigen Teil eines Sportprojektes, das die junge Frau noch bis Juni begleitet und dabei einen Teil der Abschlussprüfung ihrer Ausbildung bestreitet. „Die Entscheidung, speziell ein Sportprojekt zu starten, wurde mit den Kindern gemeinsam getroffen. In unserem Kindergarten sind die Kinder nicht in festen Gruppen, sondern können sich selbst aussuchen, ob sie heute im Bewegungsraum, im Kreativitätsraum oder im Bauraum aktiv sein wollen“, erläutert Lena Heintz. Der Bewegungsraum steht bei den Kleinen immer sehr hoch im Kurs. Deshalb haben sich viele für das Sportprojekt entschieden, erklärt Lena Heintz. Klettern, Rennen, Hüpfen – dass Sport nicht nur gut für die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten ist, sondern auch die Fantasie anregt, stellen die Mini-Sportskanonen jede Woche neu unter Beweis. So steht an diesem Morgen nicht nur Rennen auf dem Plan, sondern auch die Vorstellung, selbst ein Rennauto zu sein, das durch den Parcours flitzt. „Oh ja, ich bin ein rot-blau-gelb-schwarzes Rennauto“, lässt der vierjährige Jonathan seiner Fantasie freien Lauf. Bevor „Joni“ und die anderen endlich auf die Tube drücken können, muss der Parcours aufgebaut werden. Mit vereinten Kräften werden eine Bank, Hula-Hoop-Reifen, Turnkasten, Seile und Hütchen zu einer spannenden Hindernisbahn umfunktioniert. Danach erfolgt letzte Anweisung: Zusammen mit Lena Heintz laufen die Kleinen einmal die verschiedenen Stationen langsam ab, damit auch jeder genau weiß, was er zu tun hat. Anschließend heißt es für die quirlige Rasselbande aber endlich: „Auf die Plätze, fertig, los!“ Und schon stürmen die Sportler begeistert durch die Halle. Dabei steht Schnelligkeit an den einzelnen Stationen nicht immer im Vordergrund: Während Selina beim Balancieren über die Bank hochkonzentriert einen Fuß vor den anderen setzt, sprintet der dreijährige Mayson im Slalom an den Hütchen vorbei. „Und wenn dann doch einmal ein Hütchen in Mitleidenschaft gezogen wird, dann stell’ ich’s halt woanders hin“, denkt sich wohl der Kleine und mogelt den umgefallenen Gegenstand näher an die anderen Hindernisse. Rebekka hingegen teilt sich ihre Kräfte gut ein und denkt dabei auch noch ans Wohl der anderen „Rennautos", als sie sich bei der Seil-Station eine kleine Verschnaufpause gönnt und ein Seil-Ende als Zapfhahn nutzt: „Ich bin die Tankstelle. Bei mir müssen alle Autos tanken, wenn sie vorbeikommen.“ Nachdem schließlich alle Flitzer heil und ziemlich ausgepowert im Ziel angekommen sind, versammeln sich die Kleinen im Sitzkreis und beraten bei einer kleinen Malrunde, welches Hindernis ihnen wohl am besten gefallen hat. Während der dreijährige Colin vor allem von der Bank und den Reifen schwärmt, sind sich Mayson und Rebekka einig, dass die Hütchen-Station am besten war. Trotz unterschiedlicher Ansichten zum Beliebtheitsgrad der Hindernisse sind sich die kleinen Bewegungsfans in einer Sache einig: Nächste Woche steht Hüpfen an. (deli)

x