Donnersbergkreis Adient schließt in Remscheid

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Der Autozulieferer Adient (zuvor Johnson Controls, ehemals Keiper) plant, seinen Betrieb in Remscheid zu schließen. Der Standort Kaiserslautern ist von dieser Entscheidung ebenfalls betroffen: Die Entwicklung komplexer Lehneneinsteller soll künftig hierher verlegt werden. Um wie viele Arbeitsplätze es sich dabei handelt, wollte das Unternehmen noch nicht sagen.

Wie das Management von Adient informierte, soll der Betrieb in Remscheid zum 30. September 2017 geschlossen werden. Rund 130 Mitarbeiter sind von den Plänen betroffen. Grund dafür seien die angespannte wirtschaftliche Situation und der gestiegene Kostendruck im Automobilmarkt. Laut Analyse des Unternehmens sei der Standort Remscheid nicht wettbewerbsfähig, teilte Claudia Steinhoff, Pressesprecherin von Adient, auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Der Bereich Prototyping und Testing sowie Teile des Bereiches Entwicklung sollen an andere Adient-Standorte verlagert werden. Die Entwicklung komplexer Lehneneinsteller, die zu den Kernkompetenzen des Unternehmens gehört, soll künftig am Standort Kaiserslautern konzentriert werden, heißt es in der Presseerklärung weiter. Andere Entwicklungsarbeiten will der Betrieb in die Slowakei verlegen, während andere Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft von Adient gehören, geschlossen werden sollen. Im nächsten Schritt sollen nun Verhandlungen mit dem Betriebsrat in Remscheid über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan aufgenommen werden. Den Mitarbeitern, die sich bisher in Remscheid mit den Arbeiten befassen, die nach Kaiserslautern verlagert werden sollen, soll ein Angebot unterbreitet werden, nach Kaiserslautern zu kommen. Wie diese Verhandlungen laufen, lasse sich wohl im ersten Quartal des nächsten Jahres sagen, informierte Steinhoff. Im Technischen Zentrum Kaiserslautern arbeiten derzeit laut Steinhoff 570 Mitarbeiter inklusive Leiharbeiter. Ein weiteres Werk mit rund 1600 Beschäftigten befindet sich in Rockenhausen. Darüber, welche Auswirkungen die geplanten Umstrukturierungen auf den Standort Kaiserslautern haben könnten, wollte Andreas Mayer, Betriebsratsvorsitzender im Technischen Zentrum am Hertelsbrunnenring, aus Respekt vor den Kollegen in Remscheid nicht spekulieren. „Die Betriebsräte vor Ort werden nun versuchen, das Beste für die Beschäftigten in Remscheid zu erreichen“, sagte Mayer. Ob die Schließung in Remscheid auch Auswirkungen auf das Werk Rockenhausen haben könnte, war gestern nicht zu erfahren. |jtt/kra

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