Mit Krone und Wurzel Zierliche Robustheit

Schmucker Saum: Feldahorn am Wegrand östlich von Wachenheim.
Schmucker Saum: Feldahorn am Wegrand östlich von Wachenheim.

Wie ansprechend sich im Herbst die Blätter des Feldahorns verfärben, das kann man beispielsweise an einer markanten Baumreihe zwischen Wachenheim und Friedelsheim sehen. Sie zieht sich ein gutes Stück am Radweg neben der L 525 entlang.

Kräftiges warmes Gelb schmückt jetzt die Laubkleider dieser Ahornart. Der Feldahorn wächst, wie sein Name verrät, vor allem in der offenen Feldflur. Er ist der kleinste unter den drei heimischen Ahornarten und zeigt sehr unterschiedliche Wuchsformen. So kommt er als meist zierlicher Baum sowie als Heckenpflanze und in der mehrstämmigen Form von Sträuchern vor. An der Landstraße zwischen Wachenheim und Friedelsheim zeigt er die typische Baumgestalt mit kurzem Stamm und abgerundeter, dicht beasteter Krone.

Straßen- und Wegränder sind für ihn häufige Standorte. Das hat seinen Grund: Die Bäume gelten als relativ robust gegenüber Belastungen durch Luftschadstoffe und Streusalz. Deswegen findet man sie auch im innerstädtischen Bereich. Unter oft schwierigen Bedingungen können sie sich dank ihrer Genügsamkeit und Anpassungsfähigkeit behaupten.

Auskommen auf mageren Böden

Der Feldahorn wird zu den Baumarten gezählt, die eher mit dem Klimawandel zurecht kommen. Dass er auch auf trockenen und mageren Böden sein Auskommen findet, verdankt er einem gut verzweigten Wurzelsystem: Als Herzwurzel ausgebildet, reichen die senkrechten Hauptwurzeln bis zu einen Meter in die Tiefe. Mit fünf bis acht Zentimetern Länge bleiben die Blätter deutlich kleiner als bei den zwei großen Brüdern, dem Spitz- und Bergahorn. Meist sind sie in fünf abgerundete Blattlappen geteilt, wobei die unteren Lappen sehr klein ausfallen.

Im Volksmund wird der Feldahorn auch „Maßholder“ genannt. Die Bezeichnung hängt mit der früheren Nutzung der Blätter zusammen: Sie wurden als Nahrungsquelle für Mensch und Nutztiere verwendet. Das althochdeutsche „mazzaltra“ stammt vom germanischen „mat“ für Speise, während sich „holder“ auf den Wuchs des Feldahorns bezieht: Er soll dem Holunder ähneln.

Spiraliger Drehflug

Wenn der Maßholder im Mai zu blühen anfängt, wird er von vielen Insekten besucht. Bis zum September, spätestens im Oktober sind die Nüsschen herangereift. Sie zerfallen durch Spaltung in jeweils zwei Teilfrüchte und tragen wie bei anderen Ahornarten zwei kleine Flügel. Man kann sie aber von denen des Berg- und Spitzahorns gut unterscheiden, denn statt v-förmig abzustehen, gehen ihre Flügel fast waagrecht auseinander.

Im windigen Herbstwetter zeigen sie ihre Flugkünste. Dann drehen sich die Schraubenflieger um sich selbst wie kleine Propeller. Die einen gleiten rasch zu Boden, während andere in weiteren Spiralen herumwirbeln und sich dabei ein Stück wegtragen lassen. Währenddessen lichtet der Herbstwind die eben noch gelb leuchtenden Baumkronen immer weiter. Den Winter über wird auch die Feldahornreihe entlang der Landstraße kahl stehen, bevor im nächsten Frühling wieder ihr frisches Grün austreibt.

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