Bad Dürkheim Streik im Nahverkehr: Auf Umwegen zur Weinbergnacht

Prost: Wer bei den Weinbergnächten die Dürkheimer Weine genießen möchte, reist am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Am
Prost: Wer bei den Weinbergnächten die Dürkheimer Weine genießen möchte, reist am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Am Freitag ist dies aber nur eingeschränkt möglich.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Freitag erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf. Betroffen ist unter anderem die Rhein-Haardtbahn. Droht jetzt rund um die Weinbergnacht ein Verkehrschaos? Und ist im Schülerverkehr mit Einschränkungen zu rechnen?

Noch Anfang der Woche hat der Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd zusätzliche Verbindungen mit der Rhein-Haardtbahn zwischen Ludwigshafen und Bad Dürkheim zur Weinbergnacht angekündigt. Doch daraus wird zumindest am Freitag nichts: Weil die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber in den aktuellen Tarifverhandlungen erhöhen will, fallen zwischen Freitag, 3 Uhr morgens, und Samstag, 3 Uhr morgens, alle Fahrten mit der Rhein-Haardtbahn zwischen Ludwigshafen und Bad Dürkheim aus.

„Tatsächlich wird am Freitag der gesamte Betrieb stillgelegt“, teilt ein Sprecher der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) mit. Ein Aufrechterhalten einzelner Linien durch Subunternehmer sei nicht sinnvoll, „da die Subunternehmerlinien eng mit den durch RNV-Personal gefahrenen Linien verzahnt sind. Am Ende entstünde ein Flickenteppich, der unseren Fahrgästen nichts bringen würde.“ Nicht gestreikt wird bei der Deutschen Bahn. Sie fährt wie gewohnt und bietet nach eigener Aussage am Freitag keine Sonderzüge an. Wie geplant sollen aber die Platzkapazitäten in den Zügen zu den Weinbergnächten an beiden Tagen erhöht werden.

Stadt empfiehlt Anreise mit der Deutschen Bahn

Marcus Brill, Kopf des Organisationsteams der Weinbergnächte, befürchtet kein Chaos: „Das ist nichts, was uns aus der Bahn wirft.“ Die Stadt empfiehlt die Anreise mit der Deutschen Bahn. Besucher, die aus Ludwigshafen kommen, könnten per Regionalbahn über Neustadt/Böbig bequem nach Bad Dürkheim anreisen, erklärt Brill. Wer aus Richtung Grünstadt komme, könne ebenfalls die Bahn nehmen.

Für Gäste, die mit dem Auto anreisen, stünden genügend Parkplätze auf dem Wurstmarktplatz, in der Silz, in der Gutleutstraße oder am Krankenhaus zur Verfügung. Jeweils 4000 Weinpässe hat die Stadt für Freitag und Samstag verkauft. „An starken Wurstmarkttagen haben wir das zehn- oder 15-fache an Besuchern und den Wurstmarktplatz als Parkplatz nicht zur Verfügung. Parkplätze waren bei den Weinbergnächten noch nie ein Problem“, sagt Brill. Außerdem übernachteten viele Gäste ohnehin in der Stadt: „Die Hotels sind voll.“ Am Samstag soll die Rhein-Haardtbahn dann wie gewohnt verkehren. Zwischen 16 und 0.30 Uhr werden zur Weinbergnacht zusätzliche Fahrten angeboten.

Auf B37 ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen

Wer mit dem Auto zu der Weinbergnacht kommt, der muss sich nach Einschätzung von Daniel Mischon, dem stellvertretenden Leiter der Bad Dürkheimer Polizeiinspektion, auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Besonders auf der B37 komme es erfahrungsgemäß in den Stoßzeiten zu Stau – das sei schon vor Corona so gewesen. Man behalte die Lage im Auge und werde bei Bedarf regelnd eingreifen, so Mischon. Im Fokus der Beamten stehen auch mögliche Alkoholsünder: Wie bei allen größeren Festen, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, werde man auch bei den Weinbergnächten verstärkt kontrollieren, sagt Mischon.

Und welche Auswirkungen hat der Ausstand am Freitag auf den Busverkehr in der Stadt? „Bei dem von uns beauftragten Unternehmen wird nicht gestreikt“, informiert Peter Kistenmacher, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Busse fahren wie gewohnt

Busse im Kreis verkehren wie gewohnt, teilt Kreis-Sprecherin Sina Müller auf Anfrage mit. Für Schüler, die mit der Rhein-Haardtbahn zur Schule kommen, wird aber kein Ersatzverkehr angeboten. Die RNV habe die Schulen informiert, diese hätten wiederum ihre Schüler verständigt.

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