Bad Dürkheim Sieger im Rückwärtsgang

Weisenheim am Berg. Der Trail-Halbmarathon „Weisenheim 21“ hatte zwei überlegene Sieger – und seine Tücken. Nicht alle der 91 Starter fanden sich nämlich auf der Strecke durch den Wald zurecht. Begeistert waren sie aber alle.

Max Kirschbaum preschte bereits unmittelbar nach dem Start vorneweg und nahm mit René Strosny (Läuferherz Darmstadt) im Schlepptau den ersten Pfad mit bereits gebührendem Abstand zum Hauptfeld in Angriff. In 1:45:42 Stunden war der Otterbacher auch als Erster im Ziel – Strosny folgte mit 1:48:25 Stunden. Der Abstand wäre aber noch größer gewesen, wenn, ja wenn Kirchbaum nicht einige Male umgekehrt wäre, um seinen Verfolger nach dem Weg zu fragen – der Sieger im Rückwärtsgang. „Ich habe wohl eine Rot-Grün-Sehschwäche und deshalb die Pfeile aus Sägemehl nicht erkannt“, versuchte sich der Tagesschnellste seine Verwirrung zu erklären. Spaß gemacht hat ihm der Halbmarathon über Stock und Stein trotzdem. „Die Streckenführung war optimal, es gab immer wieder eine neue Überraschung“, schwärmte der 27 Jahre alte Kirschbaum. Auch der 14 Jahre ältere René Strosny befand: „Es war eine sehr abwechslungsreiche Strecke.“ Wohl fühlte sich auch Andy van der Meijden (Falun Dafa), der nach 2:04:46 Stunden als Achter das Ziel erreichte: „Das ist richtig klasse hier. Die anderen Veranstaltungen gehen alle in Richtung Event. Wenn Du mit Familie da bist, kannst Du das gar nicht mehr bezahlen.“ „Ich habe schon einige Trail-Läufe absolviert, aber der hier war der Beste“, wertete Alison McNulty aus Kaiserslautern, die in 2:09:26 Stunden schnellste Frau des Tages war. „Die anderen Strecken waren alle so aufgeräumt, aber die hier war wirklich wild“, beschrieb die US-Amerikanerin. „Der Boden war trocken, die Strecke war sehr gut zu laufen“, sagte die 42-jährige Julia Fatton. Die in der Schweiz lebende Läuferin vom TV Rheinau, die in 2:15:57 Stunden Platz zwei in der Frauenwertung den zweiten Platz belegte, lobte die Organisatoren Peter und Gabi Gründling: „Für den Anfang war’s nicht schlecht.“ Immer wieder kamen aber auch Läufer ins Ziel, die von der Strecke abgekommen waren und deshalb etwas mehr als die Halbmarathondistanz zurückgelegt hatten. „Ich hab’ mich total verlaufen“, gestand etwa Saskia Helfenfinger-Jeck (ESV Ludwigshafen), die die Ziellinie erst gar nicht mehr überquerte. In bester Laune kam dagegen Katja Peper vom LT Weisenheim am Berg ins Ziel. „Es war super“, sagte sie und strahlte übers ganze Gesicht. Aus Anlass ihres 49. Geburtstags hatte sie einen Hut in Form einer Torte auf dem Kopf. Den „musste“ sie als Ausgleich dafür tragen, dass sie ihre Freundin Corinna Weise zum Mitlaufen überredet hatte. „Wir laufen ja auch sonntags immer hier“, erzählte Peper, die keine Orientierungsprobleme hatte. „Wir sind schon zufrieden, aber dass so viele vom Weg abgekommen sind, gibt mir schon denken. Aber Trail hat auch etwas mit Aufmerksamkeit zu tun“, bilanzierte Gabi Gründling. (gai)

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