Bad Dürkheim Sieg im Herzschlag-Spiel

BAD DÜRKHEIM. Erneut hat die SG TV Dürkheim/BI Speyer in einem Herzschlag-Spiel die Oberhand behalten. Gegen die TVG Baskets gewannen die Kurstädter mit 72:70, beenden die Hinrunde damit als Tabellenführer. Trainer David Gyau verriet darüber hinaus, was es braucht, um endlich den ersehnten Aufstieg zu schaffen.

Mit den TVG Baskets Trier war der erwartet schwere Brocken zu Gast, die Moselstädter verlangten der Spielgemeinschaft über 40 Minuten alles ab. Den besseren Start erwischten aber die Hausherren, gewannen das erste Viertel mit 22:16. Besonders in der Verteidigung fand das Team von David Gyau zurück zu alter Stärke. Der Trainer war dementsprechend zufrieden: „Wir haben in der ersten Halbzeit nur 29 Punkte zugelassen. Das war eine sehr gute Voraussetzung für den Sieg.“ Das Traditionsteam aus Trier hatte seine Stärke vor allem unter dem Korb, Mathias Röder, Sebastian Fischer und Benjamin Decker hatten alle Hände voll zu tun. Zur Halbzeit führte Dürkheim/Speyer mit 40:29, ein Puffer der zum Ende hin gerade so reichen sollte. Das dritte Viertel entschieden die TVG Baskets mit 13:17 für sich, zeigten da bereits ihre Stärke von der Dreipunktelinie. Doch das war noch gar nichts im Vergleich zum entscheidenden, letzten Viertel. SG-Coach Gyau kopfschüttelnd: „Es war unmenschlich, was Trier da abgezogen hat. Jeder noch so verrückte Wurf ging ’rein, ob im Rückwärtsfallen, aus vollem Lauf oder mit einem Verteidiger auf den Füßen.“ Wie in einem Videospiel drehten die TVG Baskets auf, trafen im letzten Durchgang vier von insgesamt zehn Dreiern. Ein besonders wilder und glücklicher Wurf sprang erst auf den Ring, dann oben aufs Brett, vorne auf den Ring, gegen das Brett und dann in den Korb. In der Schlussminute musste die SG so den Ausgleich schlucken (70:70), hatte aber trotzdem die passende Antwort parat: Matthias Meier, Topscorer der Partie, verwandelte einmal mehr einen Korbleger zum 72:70-Endstand. Ausgleichende Gerechtigkeit: Wenigstens beim letzten Wurf verließ Trier das Glück – er ging weit daneben. Mit neun Siegen aus zehn Spielen beendet Dürkheim/Speyer die Hinrunde als Tabellenführer. Zeit, für Coach Gyau Bilanz zu ziehen, auch wenn vor Weihnachten noch zwei Rückrundenpartien anstehen: „Ich bin bisher sehr zufrieden. Wir haben in jedem Spiel den Ton angegeben und alle engen Matches für uns entschieden. Das spricht für das Selbstbewusstsein meiner Jungs. Wir können nicht viel besser machen. Entscheidend ist, dass wir das Niveau halten und nach hinten ’raus nicht abbauen.“ In der Rückrunde warten mehrere schwere Auswärtsspiele auf den Vorjahresdritten. „Wir sind jetzt die Gejagten, jeder will uns unbedingt schlagen. Das wird kein Selbstläufer“, warnt Gyau. Von Vorteil im Vergleich zur letzten Saison, als der SG zum Saisonende die Puste ausging, ist heuer die Tiefe des Kaders. Der vom Coach genannte „Luxus-Kader“ kann die schnelle, kräftezehrende Spielweise eher auffangen, zumal einige Korbjäger durch den Einsatz in den Nachwuchsteams traditionell „auf dem Zahnfleisch gehen“. Die SG spielte mit Decker (9), Ferri (9), Fischer (4), Grunenberg (2), Melvin Gyau (11), Karst (5), Martiny, Meier (12), Mutzhas (4), Pires, Röder (8), Wroblewski (8). (ellb)

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