Bad Dürkheim Seitenwechsel:

Not macht erfinderisch, das mag sich Michael Acker, der Trainer des TuS Wachenheim, gesagt haben. In der Partie der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West gegen den VfL Elmstein wollte es einfach nicht laufen. Also nahm der Coach Torhüter Patrick Stephan aus dem Kasten, weil der auch ein hervorragender Feldspieler sei. Ein Schachzug, den übrigens Acker-Vorgänger Claus-Jürgen Helfrich in der vergangenen Saison auch schon angewendet hat. Die Frage war nur, wer geht ins Tor? Acker entschied sich für Verteidiger Philipp Hrubasik, der in der Jugend mal den Kasten gehütet habe. Hrubasik sei kaum geprüft worden und habe drei Bälle abgewehrt, wenn auch etwas unorthodox. Stephans Versetzung in den Sturm hat sich übrigens gelohnt. Die etatmäßige Nummer 1 bereitete mit einer Kopfballverlängerung den Ausgleich vor. Mit diesem 1:1 hat der TuS wenigstens die drohende Niederlage verhindert. Also hat Coach Acker alles richtig gemacht. Frank Höger, der Pressewart des TV Ellerstadt (Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West), ist ein kreativer Kopf. Das ist an dieser Stelle schon vor längerer Zeit festgestellt worden. Und er scheint auch ein gutes Gedächtnis zu haben. Seinen an die RHEINPFALZ geschickten Spielbericht zur Partie gegen Türkgücü Neustadt überschrieb Höger mit der Frage: Döner oder Kerwe-Gyros? Was auf den ersten Blick rätseln lässt, erklärt der Pressewart bei seinen weiteren Ausführungen. Denn passend zur Kerwe stünde ein besonders pikantes Spiel auf der Speisekarte. Zehn Jahre nach einem turbulenten Aufstiegsspiel, das damals mit Tumulten und einem Spielabbruch endete und für die Ellerstadter 2006 den B-Klassenaufstieg bedeutete, standen sich beide Teams erstmals wieder gegenüber. Von den derzeit für Ellerstadt auflaufenden Akteuren war damals aber keiner dabei. Mit einer Ausnahme: TVE-Clubhauswirt Ioannis Panagiotidis, auf dessen Speisekarte laut Höger auch heute noch bevorzugt Gyros zu finden sei. Und da der Aufsteiger die Partie 3:2 für sich entschied, ist Högers Eingangsfrage hinreichend beantwortet. Über Höchstleistungen, mitunter über Qualen schreibt die RHEINPFALZ auf der lokalen Sportseite regelmäßig. So auch in dieser Woche, als wir von Markus Müller und seinem Radmarathon über 238 Kilometer berichteten. Nachdem eine solche Leistung nicht alltäglich ist und Müller selbst beschrieb, wie hart die Runde gewesen sei und wie der Verstand die Beine immer wieder zur Weiterfahrt habe motivieren müssen, kam eine Überschrift zustande, die da lautete: „Müller quält sich über vier Alpen-Pässe“. Das wiederum ärgerte den Sportler. Er fürchtete gar, dass er damit unter Radsportlern der Lächerlichkeit preisgegeben worden sei. Das jedoch war nicht die Absicht des Verfassers dieser Zeilen. Im Gegenteil. Müller hingegen, das schreibt er in einer Mail, habe sich nicht gequält. Er habe die Pässe bewältigt. Wenn auch unter großer Anstrengung. Nur für Nichtsportler sei so etwas eine Qual. Ein austrainierter Radsportler empfinde sogar Genuss dabei. Die Überschrift hätte also korrekt heißen müssen: Müller genießt sich über die Alpen-Pässe :-) |thl

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