Bad Dürkheim Nissan rammt Zug und ramponiert Ampel

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Nissan rammt Straßenbahn, Feuerwehr muss Fahrer aus dem Wrack befreien, zwei Stunden Vollsperrung – das Stenogramm eines Unfalls in der Mannheimer Straße gestern Vormittag.

Gegen 10 Uhr hatte ein 53 Jahre alter Dürkheimer mit seinem Nissan nach Angaben der Polizei von der Mannheimer Straße nach links über die Gleise in die Kanalstraße abbiegen wollen, dabei aber nicht auf den roten Ampelpfeil geachtet. Und erst recht hatte er die Rhein-Haardtbahn übersehen, die gerade von hinten kam. Der 27-jährige Triebwagenfahrer konnte den Zug trotz Vollbremsung nicht mehr abstoppen und rammte den Wagen auf der Fahrerseite. Der Primera wurde durch die Wucht des Aufpralls mehrere Meter mitgeschleift, ehe er sich an einem Ampelmast verkeilte. Der rechte Vorderreifen des Wagens wurde abgerissen und rollte rund 50 Meter weiter bis unter die Eisenbahnbrücke. Der Dürkheimer wurde mit den Beinen im Fußraum des Wagens eingeklemmt und musste von der Feuerwehr mit der Rettungsschere befreit werden. Die Wehrleute mussten dazu beide Türen links wegschneiden. Der Mann erlitt ansonsten zwar keine sichtbaren Verletzungen, wurde aber zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, um innere Verletzungen auszuschließen. Der Straßenbahnführer erlitt einen Schock und kam sicherheitshalber ebenfalls ins Krankenhaus. Die drei Passagiere im Zug blieben laut Polizei unverletzt. Der Nissan hat nur noch Schrottwert, insgesamt wurde der Schaden an Wagen und Bahn auf jeweils 5000 Euro geschätzt. Der Ampelmast wurde derart beschädigt, dass der „Schwanenhals“ abmontiert werden musste. Die Mannheimer Straße war an der Einmündung für insgesamt zwei Stunden voll gesperrt, der Verkehr wurde stadteinwärts über die B 271 umgeleitet. Stadtauswärts wurde der Verkehr über Firmengelände hinunter in den Triftweg in Richtung B 37 dirigiert. Die Feuerwehr, die mit 19 Mann angerückt war, unterstützte die Polizei bei der Verkehrsregelung. Nach Angaben der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) wurde das Fundament des Ampelmastes aufgerissen und so verschoben, dass die gesamte Anlage neu installiert werden muss. Derzeit sind die Ampeln außer Betrieb, die RNV weist mit eigens aufgestellten Warnschildern auf die Problematik hin. Der Verkehr an der Einmündung ist aber unabhängig von der Ampelregelung über die normalen Regeln und Beschilderung (Andreaskreuz) geregelt. Beim Ausfahren aus der Kanal- in die Mannheimer Straße gilt allerdings erhöhte Vorsicht, weil man freie Sicht erst dann hat, wenn man sich auf die Gleise vortastet. Die Ampelphase, die beim Nahen der Züge sämtlichen Verkehr auf der Mannheimer Straße stoppt, damit Autofahrer bei Bedarf die Schienen verlassen können, fällt ja jetzt aus. Ein frisches Fundament könne frühestens am Montag gesetzt werden, hieß es gestern aus der RNV-Pressestelle in Mannheim, man hofft die Anlage gegen Dienstagabend wieder in Betrieb nehmen zu können. Eine Schadenshöhe lag gestern noch nicht fest. |psp

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