Bad Dürkheim Nicht nur Debatte um Radfahren im Kurpark

Bislang müssen Radfahrer im Kurpark immer absteigen. Das könnte sich an bestimmten Stellen ändern.
Bislang müssen Radfahrer im Kurpark immer absteigen. Das könnte sich an bestimmten Stellen ändern.

Sollen Radfahrer durch den Kurpark fahren dürfen? Das ist einer der Punkte, bei denen die Meinungen beim zweiten Bürgerforum der Stadt zum klimafreundlichen Mobilitätskonzept am Mittwochabend im Dürkheimer Haus auseinandergingen. Radverkehr, Carsharing und Mitfahrgelegenheiten waren die Themen, mit denen sich etwa 100 Dürkheimer rund zweieinhalb Stunden beschäftigten. „Es gibt eindeutig noch was zu tun“, stellte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) am Ende der Vorträge und Diskussionen fest.

Vor rund zwei Jahren hatte der Bauausschuss des Stadtrats bei dem Darmstadter Ingenieurbüro für Verkehrsplanung R + T ein Radverkehrskonzept in Auftrag gegeben. Das Konzept ruhte einige Zeit, nachdem in den politischen Gremien im vergangenen Jahr beschlossen worden war, dass die in Karlsruhe ansässige PTV Transport Consult GmbH ein klimafreundliches Mobilitätskonzept erstellen soll. Rund 60 Vorschläge enthält das Radverkehrskonzept, das am Mittwoch vorgestellt wurde. Etwa 50 weitere Ideen wurden beim Bürgerforum in Arbeitsgruppen beigesteuert. „Das wird nicht so sein, dass wir bis zum nächsten Frühjahr die ganze Liste abarbeiten, das geht nur schrittweise“, warnte Glogger vor allzu großen Erwartungen.

Kritik an Radwegen

Zumindest zu einigen Punkten wird es noch Diskussionen geben, etwa zum Radfahren im Kurpark. Der solle in Höhe Rathaus bis zur Brunnenhalle, entlang der Ostseite des Gradierbaus und vom Mercure-Hotel bis zur Ostseite des Gradierbaus für Radler freigegeben werden, so die Vorschläge der Planer und die Forderungen einiger Pedaltreter am Mittwochabend. „Keine Radfahrer im Kurpark“ ist dagegen der eindeutige Standpunkt anderer Teilnehmer des Bürgerforums. Für Diskussionen sorgten auch die Rad- und Gehwege in der Trift. „Die sind sehr großzügig dimensioniert“, sagte der Geograf Moritz Albrecht, der als Mitarbeiter des Ingenieurbüros R + T für das Dürkheimer Radverkehrskonzept zuständig ist. Das „aber“ folgte schnell. In 30-Kilometer-Zonen wie in der Trift sei es gar nicht zulässig, Radfahrer auf eigene Wege zu verbannen. Deshalb solle das Schild, das Radfahrern die Benutzung der Radwege vorschreibt, entfernt und den Radlern freigestellt werden, ob sie auf dem Radweg oder auf der Straße fahren, so die Planer. Und das nicht nur in der Trift, sondern auch in einigen anderen Straßen. Was in den Diskussionen in Gruppen einigen Widerspruch auslöste: Auf den Radwegen seien die Radler besser aufgehoben.

Planer kritisieren Umwege für Radfahrer

Ein weiterer Kritikpunkt der Planer ist, dass vor allem in den Ortsteilen die für Radler vorgesehene Strecke nicht an der Hauptverkehrsroute liegt, sondern dass die Radfahrer Umwege über Nebenstrecken machen sollen. Auch dazu gehen die Meinungen auseinander. „Als Radfahrer brauche ich direkte Wege“, forderte ein Radler. Andere fühlen sich auf den ruhigeren Nebenstrecken wohler. Kritisiert wurde in den Gruppen unter anderem, dass am Ortseingang aus Richtung Wachenheim in der Weinstraße Süd der für Radler vorgesehene Bereich häufig zugeparkt sei und dass in der Mannheimer- und der Kaiserslauterer Straße kein Platz für Radler sei. Umfangreich ist die Liste der Forderungen: Ein Radschnellweg nach Ludwigshafen, die Umgestaltung der Weinstraße sowie mehrerer anderer Straßen zu Einbahnstraßen mit breitem Radweg, ein Radweg östlich der Bahnlinie gehörten ebenso dazu wie das Aufstellen von großen Fahrradständern und abschließbaren Fahrradboxen und die Reinigung der Radwege.

Bedarf an Carsharing ermitteln

Außerdem gab es Vorschläge zu Carsharing und Mitfahrgelegenheiten. So wurde angeregt, erst einmal zu erkunden, ob Bedarf an Carsharing besteht. Mitfahrerbänke, ein Mitfahrer-Parkplatz im Baugebiet Fronhof II, Bürgerbus, E-Bike-Verleihstationen gehörten ebenso zu den Forderungen wie der konkrete Wunsch nach einer Mitfahrgelegenheit an Sonntagen nach Hochdorf-Assenheim Beim nächsten Bürgerforum am 13. Juni ist der Autoverkehr an der Reihe. Eine weitere Veranstaltung ist für den 15. November geplant. Am 13. Dezember soll das klimafreundliche Mobilitätskonzept dann vorgestellt werden. Im Internet Infos zum Konzept unter www.bad-duerkheim.de/mobilitaetskonzept

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