Bad Dürkheim Mission Klassenerhalt erfüllt

Friedelsheim. Mission Klassenerhalt erfüllt, aber gebangt und gekämpft bis zum Schluss: Auf diesen Nenner lässt sich die erste Saison des TuS Friedelsheim nach dem Wiederaufstieg in die A-Klasse bringen. Ein nicht unerheblicher Teil dieses Erfolges ist dem engagierten Trainer Willi Ritz zuzuschreiben, der die Mannschaft von Oliver Bader übernahm und das Beste aus der Mannschaft herausholte.

„Wir müssen uns für jeden Punkt strecken“, sagte Ritz vor der Runde und behielt ohne Einschränkung recht. Der Übungsleiter wollte damals in der Endabrechnung „vier Mannschaften hinter uns lassen“, letztendlich waren es fünf. Aber für einen einstelligen Tabellenplatz, was Ritz „toll“ gefunden hätte, reichte es dann doch nicht ganz. Es war von vornherein klar, dass es wegen der dünnen Personaldecke keine leichte Saison für Friedelsheim werden würde. Mit Christoph Raule, David Pranschke (die beiden sind mit dem FSV Schifferstadt in die Bezirksliga aufgestiegen) und Marco Bartnik hatten drei absolute Leistungsträger die Mannschaft verlassen. Marco Bartnik kehrte aber bald wieder zurück, er fühlte sich in Friedelsheim wohler als in der Bezirksliga beim BSC Oppau. Mittelfeldmotor Jamie Schmid fiel außerdem die halbe Vorsaison wegen Verletzung aus. In die Winterpause ging TuS Friedelsheim auf einem Abstiegsplatz. Der Klassenerhalt gelang nur dank einer furiosen Rückrunde: Nach der Vorrunde lag TuS mit gerade einmal elf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. 24 Punkte aus der Rückrunde – nur sieben Punkte weniger als Aufsteiger 08 Haßloch – ergaben dann die 35 Zähler in der Endabrechnung. Die Neuzugänge in der Winterpause Mustapha Labeche und Tutal Kutluhan, beide spielten meist auf der Mittelfeld-Außenbahn, waren eine Verstärkung der Mannschaft, auch die Rückkehr von Rafael Maas, er hatte im November zum letzten Mal gespielt – brachte noch einmal einen Leistungsschub. Auf dem Platz waren Jamie Schmid und Kapitän Tobias Bartnik, der eine fantastische Runde spielte, die Entscheider. Bartniks Bruder Heiko, ebenfalls Verteidiger, fand erst in der Rückrunde zu guter Form. Mit FC Hambach, ASV Harthausen und VfL Hainfeld konkurrierte Friedelsheim bis zum letzten Spieltag um den garantiert sicheren zwölften Tabellenplatz. Inzwischen ist klar, dass auch der Dreizehnte nicht abgestiegen wäre. Bis auf Harthausen, hier setzte es Mitte April eine 1:5-Klatsche, bezwang TuS in der Rückrunde alle Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte, am deutlichsten Absteiger Altrip mit 4:0 – das Hinspiel hatte Friedelsheim noch mit 1:4 verloren. Den „Großen“, 08 Haßloch, FV Heiligenstein und FV Berghausen, knöpfte Friedelsheim mit Unentschieden Punkte ab, Heiligenstein verdarb Friedelsheim mit dem 1:1 am letzten Spieltag gar die Aufstiegsmöglichkeit. Die Friedelsheimer Mannschaft wandelte sich in der zweiten Saisonhälfte in eingut eingespieltes Kollektiv. „In der Winterpause ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen“, hatte Willi Ritz beobachtet. Er machte sich vor jedem Spiel sehr viele Gedanken, welche Taktik beim nächsten Gegner Erfolg bringen würde. Ein Übriges tat die bessere Vorbereitung im Vergleich zur Zeit vor Saisonbeginn, als alles zeitlich sehr knapp über die Bühne gegangen war. Ritz hatte lange seine liebe Mühe, der Mannschaft standardisierte Spielformen und taktische Grundordnungen zu vermitteln. Hier gibt es nach Ritz’ Ansicht noch Luft nach oben. Ebenso in Sachen Gelb-Roten Karten, die es in der abgelaufenen Saison überwiegend wegen Meckerns gab. Nach der verkorksten Hinrunde und der fantastischen Rückrunde kam dann nicht nur dem Trainer der geschaffte Klassenerhalt fast wie eine „verkappte Meisterschaft“ vor. (mkö)

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