Bad Dürkheim Kaiserwetter für die Königin

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Sie strahlen mit der Sonne um die Wette: Beim ersten Auftritt der Deutschen Weinkönigin ist die Stimmung Hunderter Menschen gestern vor der Saline prächtig. Bevor das „Dergemer Mädel“ Janina Huhn in der kommenden Woche nach München und Warschau aufbricht, gehört sie noch einmal ganz ihrer Heimatstadt.

"Ja-ni-na, Ja-ni-na“. Bürgermeister Wolfgang Lutz hat die vor der Bühne stehenden Menschen zum Skandieren gebracht. Heute präsentiert er sich als Janinas größter Fan: „Sympathisch und unwiderstehlich“ sei sie, sagt er. Worte, die die Menge grölen lassen. Die Vielgelobte gibt vor einem großen Publikum – zeitgleich findet die Veranstaltung „Walk und Listen“ statt – eine Kostprobe ihres rhetorischen Talents. In kurzen, aber bewegten Worten fasst sie ihre Erfahrungen als Dürkheimer Weinprinzessin und Pfälzer Hoheit zusammen und schafft es, einen Bogen bis zum heutigen Tag zu schlagen. Von der neuen Herausforderung, die sie vor zwei Jahren gesucht habe, berichtet sie. Wie der Gedanke an das höchste deutsche Weinamt langsam in ihren Kopf geschlichen sei und erst im Juni so richtig Realität wurde, als es an die Vorbereitungen zur Wahl ging. Das alles in der bekannten Sicherheit – einmal wippt sie hin und her, als sie sich über den Anblick der Saline und des Kurparks freut. Die Dürkheimer Schmuckstücke wird sie zu ihrem eigenen Bedauern allerdings nicht mehr so häufig zu Gesicht bekommen. Auch ihre Freunde werde sie wohl nicht mehr so oft sehen können: „Es wird hart, aber wir schaffen das“, sagt sie an dieser Stelle an ihre Lieben gerichtet. Janina wird unter anderem nach Paris, Shanghai und Vancouver reisen. Aber auch hieraus möchte sie etwas Positives ziehen. Und jedes Mal das Zuhause-Gefühl bei Anblick von Kaffeemühlchen und Co. empfinden: „Ich werde das jetzt oft erleben...“ Ein erster Auftritt in ihrer Heimatstadt ist aber selbstverständlich. Es ist der erste offizielle, wie Janina betont: „Bei meinem ersten Bühnenauftritt haben sie mir ja nur die Krone aufgedrückt.“ Der Gradierbau-Förderverein als „Walk-and-Listen“-Veranstalter fühlt sich entsprechend geehrt. Bürgermeister Lutz verspricht Janina einen weiteren städtischen Empfang „in einem anderen Rahmen...“. „Immer, wenn ich mir einen Kalender gekauft habe, habe ich zuerst die Wurstmarkt-Eröffnung eingetragen. Das wird auch so bleiben“, sagt Janina, um noch einmal ihre Verbundenheit zur Stadt auszudrücken. Dafür wiederholen die Softeggs doch glatt das Weltmeisterständchen, das es schon in der Jubelnacht gab: „Ein Hoch auf uns“ wird zur Feier des Tages zu „Ein Hoch auf Dich“ umgetextet. Janina ist da schon wieder runter von der Bühne, schüttelt Hände, macht Fotos mit Fans, lächelt. Das wird jetzt noch ein ganzes Jahr so gehen. (jpl)

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