Blickpunkt Impfkapazität in der Salierhalle steigt

4307 Menschen haben bis Dienstagnachmittag in der Salierhalle die erste Impfdosis bekommen.
4307 Menschen haben bis Dienstagnachmittag in der Salierhalle die erste Impfdosis bekommen.

Der Betrieb im Impfzentrum des Landkreises in der Salierhalle hat deutlich zugenommen. Mehr Kabinen werden genutzt. Das ist auch deshalb möglich, weil inzwischen mehr Lieferungen des lange raren Impfstoffs in Bad Dürkheim ankommen. Ein Überblick zur aktuellen Lage in Sachen Impfen.

Im Impfzentrum in Bad Dürkheim werden derzeit etwa 270 Personen pro Tag geimpft, sagt Kreissprecherin Sina Müller. Die Lieferung von Impfstoff sei „stark nach oben gegangen“, deshalb habe man die Impfkapazität ausbauen können, hatte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) in einer Sitzung des Kreisausschusses bereits am Montag mitgeteilt. Letztlich seien bis zu 400 Personen am Tag möglich, informiert Müller.

Anstatt, wie ursprünglich geplant, eine zweite Impfstraße in der Salierhalle in Betrieb zu nehmen, wurden stattdessen bei Bedarf einfach nur weitere Kabinen aktiviert, sodass keine zweite, dafür aber eine längere Impfstraße entstand, berichtet Müller. Die Öffnungszeiten wurden ausgedehnt, außerdem wird aktuell ein Zwei-Schicht-Betrieb mit einer Früh- und einer Spätschicht eingerichtet. Insgesamt lassen sich so die Kapazitäten erhöhen.

Impfung auch an Wochenenden geplant

Deshalb werde auch mehr Personal benötigt. Ab Montag hat das Impfzentrum nach Angaben von Ihlenfeld mehr Mitarbeiter mit befristeten Verträgen. Bisher waren es beim Büropersonal fünf, diese Zahl steigt nun auf zwölf. Für eine Schicht werden je zwei an der An- und Abmeldung benötigt, so Müller. Der Pool mit Ärzten und Apothekern sei derzeit ausreichend. Ob das so bleibt, müsse man sehen, meint die Kreissprecherin. Das hänge auch von den Liefermengen des Impfstoffs und der Frage ab, ab wann Hausärzte impfen dürfen.

Ihlenfeld informierte, es sei geplant, dass auch an Wochenenden und an Feiertagen geimpft werden soll, beispielsweise an Karfreitag und Ostermontag. Wann die Wochenendimpfungen konkret starten, steht noch nicht fest. Die Personen mit Impfpriorität eins, das sind vor allem Männer und Frauen über 80 Jahre, seien „in absehbarer Zeit durchgeimpft“, so Ihlenfeld. Ganz konkret könne man den Zeitpunkt noch nicht festsetzen, „weil wir nicht wissen, wie viele Personen noch im Terminpool des Landes sind, denen noch Termine zugewiesen werden“, erklärt Müller. Unklar sei auch, „wie viele sich noch nicht registriert haben“.

Insgesamt sind im Impfzentrum in der Salierhalle bislang 4307 Menschen mit der ersten Dosis geimpft worden. In 3216 Spritzen war das Vakzin von Biontec, in 1091 das von Astrazeneca. Die zweite Dosis – alle bislang von Biontec – haben 1475 Personen erhalten. In der Salierhalle wird die Bevölkerung des mittleren und nördlichen Landkreises geimpft. Für die Verbandsgemeinden Deidesheim und Lambrecht sowie für Haßloch ist das Impfzentrum in Neustadt zuständig.

Mobile Impfteams weiter unterwegs

In den Pflegeheimen im Kreis haben 1988 Menschen sowohl die erste als auch die zweite Biontec-Impfung bekommen. Dafür waren die mobilen Impfteams unterwegs. Das sind sie immer noch, obwohl die Zweitimpfung in den Senioren- und Pflegeheimen im Kreis abgeschlossen ist, wie Müller mitteilt. Denn erstens steht eine zweite Runde mit Erst- und Zweitimpfungen für Bewohner an, die beispielsweise zu den ursprünglichen Terminen im Krankenhaus waren oder sich erst jetzt zur Impfung entschlossen haben. Außerdem „steuern die mobilen Impfteams nun auch Einrichtungen der Eingliederungshilfe wie beispielsweise die Lebenshilfe an“, berichtet Müller.

Zwar erhalten die frisch Geimpften einen Bogen, in dem sie auch Nebenwirkungen eintragen und zur zweiten Impfung mitbringen sollen. Da die darin enthaltenen Informationen aber an zentraler Stelle und nicht in der Salierhalle ausgewertet werden, kann die Kreisverwaltung laut Müller keine grundsätzlichen Angaben über Nebenwirkungen bei den jeweiligen Impfstoffen machen. Nur zur Beobachtungsphase – 15 Minuten nach der Impfung – könne man sagen, es habe hin und wieder Kreislaufprobleme gegeben, aber keine heftigen Reaktionen.

Corona-Fälle: Mehr oder weniger Informationen?

Heidi Langensiepen (FDP) kritisierte im Ausschuss, dass die Namen der Senioren- und Pflegeheime, in denen es Corona-Erkrankungen gibt, öffentlich genannt werden. „Mir macht das Angst“, so Langensiepen. Sie gehe davon aus, dass das auch anderen Menschen Angst mache. Ihlenfeld widersprach, die Veröffentlichung der Namen der Einrichtungen diene der Information der Bürger.

Mehr Information für die Bürger forderte Thomas Weisbrodt (AfD). In anderen Landkreisen, etwa im Landkreis Südliche Weinstraße, werde regelmäßig auf der Homepage des Landkreises die Zahl der Corona-Infizierten in den einzelnen Orten veröffentlicht. Das sei eine wichtige Information, so Weißbrodt. Er kündigte an, dass die AfD beantragen werde, dass auch die Bürger des Landkreises Bad Dürkheim diese Information bekommen.

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