Bad Dürkheim Der SV 1911 lebt noch

Der dritte Mann ist gefunden. Es geht vorerst weiter beim SV 1911 Bad Dürkheim. In der Mitgliederversammlung am Freitag konnten im zweiten Anlauf die wichtigsten Führungsposten besetzt werden. Ende Februar war man in dieser Hinsicht noch ohne Ergebnis auseinander gegangen.

Die Erleichterung unter den 22 anwesenden Mitgliedern war spürbar, als sich herauskristallisierte, dass sich genug Leute in die Pflicht nehmen lassen würden, um den SV 1911 nicht sang- und klanglos untergehen zu lassen. Es wäre sehr schade, wenn den knapp 50 im Verein kickenden Kindern und Jugendlichen die „Tür vor der Nase zugemacht“ würde, wurde übereinstimmend als Motiv zum Weitermachen genannt. Als sich bei den Wahlen im Februar kein Spielleiter finden ließ, schüttelte der Vorsitzende Kersten Dietrich seinerzeit mit dem Kopf: Unter diesen Umständen wollte er auch nicht weitermachen. Ein Spielleiter ließ sich am Freitagabend zwar auch wieder nicht auftreiben, doch dieses Mal sah Dietrich darin keinen Grund, hinzuschmeißen. Der SV 1911 hat keine aktive Mannschaft im Spielbetrieb, folglich brauche man auch keinen Spielleiter, so die Begründung. Denn die zweite wichtige Botschaft des Abends war: In der kommenden Saison wird höchstwahrscheinlich keine aktive Mannschaft im schwarz-weißen Trikot des SV 1911 antreten. Der Grund: Man müsste zwischen 15 und 20 Spieler in die Trift-Arena holen. Deren Ablöse kann der Verein in seiner derzeitigen finanziellen Situation aber nicht stemmen, selbst wenn alle die Spieler zurückkämen, die zu keinem anderen Verein gewechselt sind. „Wir müssen das Jahr ohne Mannschaft überbrücken und die Sache anpacken, wenn wir wieder besser gestellt sind“, brachte es Stefan Uhrig aus seiner Sicht auf den Punkt. Der langjährige Vorsitzende und Kassenwart ließ sich nicht beknieen, die Vereinskasse noch einmal zu übernehmen. Diese wird nun von Gerhard Butz geführt, der sich im Vorfeld für den Fall angeboten hatte, dass sich ein weiterer Mitstreiter für den Vorstand findet. In Person von Bernd Schneider (44), der früher selbst die Kickschuhe für den SV 1911 schnürte und Jugendtrainer war, ist dies geschehen. Er wurde zu Dietrichs Stellvertreter gewählt. Auf der Versammlung wurde noch eines klar: Das Häuflein eingetragener SVler ist, nach der Entfernung der Karteileichen, auf etwa 120 geschrumpft, aktive Austritte gab es laut Uhrig nur etwa 25. Von den Mitgliedsbeiträgen allein kann der Verein seinen Verpflichtungen demnach keinesfalls nachkommen, das Ausrichten von Festen und die Bewirtung im Vereinsheim müssen die finanziellen Lücken auffüllen. „Wir haben ein schwieriges Jahr vor uns und brauchen jede Hilfe“, appellierte der gerade wiedergewählte Vorsitzende Kersten Dietrich an die Versammlung. Als leuchtendes Beispiel hob Karl Brust das Engagement von Karl-Heinz Koppenhöfer hervor: „Was er alles für den Verein gemacht hat, daran können sich andere nur ein Beispiel nehmen.“ Der Vorstand Vorsitzender Kersten Dietrich, Stellvertreter Bernd Schneider, Kassenwart Gerhard Butz, Schriftführer Karl Brust, Jugendleiter Christian Müller . (mkö)

x