Bad Dürkheim Der Klasse nicht würdig

BAD DÜRKHEIM. Bernd Schäfer (Freinsheim), der Staffelleiter der Fußball-A-Klasse Nord, war mit der abgelaufenen Saison nicht zufrieden. Es gab zu viele negative Aspekte – angefangen vom Rückzug des TuS Hertlingshausen über Spielabbrüche bis hin zu einem Anstieg der Roten Karten.

Mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit sprechen die Vereinsvertreter der A-Klasse Nord über die Eintrittspreise. Die haben mittlerweile die Terminierung der Spiele als wichtigstes Thema längst abgelöst. Dies auch deshalb, weil die Standpunkte kontrovers sind und ein Konsens fast unmöglich erscheint. Und so wurde bei der Sitzung beim ASV Birkenheide mitunter sehr emotional argumentiert. „In der vergangenen Saison haben wir uns auf drei Euro sowie auf zwei Euro für Frauen, Schüler und Rentner geeinigt. Soll das so bleiben?“, fragte Schäfer arglos in die Runde. Eine Abstimmung ergab sechs Befürworter für die Beibehaltung der bisherigen Regelung, acht sprachen sich dafür aus, dass die Frauen freien Eintritt genießen sollen. Doch die Diskussion wollte nicht verstummen. Die einen plädierten für die Gleichberechtigung und gaben zu bedenken, dass Frauen ja auch anderenorts Eintritt zahlen. Zudem könnten die Vereine jeden Euro brauchen. Die Widersacher erklärten, viele (Spieler)-Frauen kämen nicht wegen des Fußballs, sondern wegen Gemeinschaft und Geselligkeit und würden ja auch etwas konsumieren. Diese Damen dürfe man nicht vergraulen. Eine zweite Abstimmung führte letztlich zur Beibehaltung der bisherigen Vorgehensweise. „Hertlingshausen hat nach 23 Spielen sein Team abgemeldet, zwei Spiele wurden abgebrochen, weil eine Mannschaft nicht weiterspielen wollte und dreimal ist ein Verein nicht angetreten“, schnitt der Staffelleiter ein anderes heikles Thema an. Es wären noch viel mehr Partien nicht ausgetragen worden, wenn der Gegner dem Verein, der keine Mannschaft zusammenbekommen hatte, nicht einen anderen Termin angeboten hätte. Dies veranlasste Schäfer zu der Aussage: „Das ist einer A-Klasse nicht würdig.“ Die Gelben und Gelb-Roten Karten sind deutlich zurückgegangen, was aber auch daran liegt, dass die Begegnungen von Hertlingshausen aus der Wertung genommen wurden. Die Roten Karten stiegen von 36 auf 38. Die Spieler des SV Weisenheim sahen nur 34 Gelbe Karten und keine Gelb-Rote. Beides ist der Bestwert der Liga. Dennoch reichte es nur zu Platz fünf in der Fair-Play-Tabelle, weil sechs Rote Karten von keinem anderen Verein erreicht wurden. Der FV Freinsheim belegte mit 65 Gelben, keiner Gelb-Roten und vier Roten Karten den zwölften Platz. Schiedsrichter-Obmann Roland Schäfer (Frankenthal) unterrichtete die Delegierten, dass die Spesen des Unparteiischen für ein A-Klassespiel von 20 auf 25 Euro steigen werden. Zudem werde vermutlich der Austausch mit Nordbaden wieder eingeführt. Mit dem Schiedsrichtersoll für die Liga haben Freinsheim und Weisenheim keine Probleme. Für den SVW pfeifen fünf Referees, für den FVF die vorgeschriebenen drei. Der Leiter des Kreispokals, Klaus Hilbrecht (Beindersheim), teilte mit, dass 74 Mannschaften am diesjährigen Wettbewerb teilnehmen. Die erste Runde wird am 12. August durchgeführt. Drei weitere folgen bis Oktober. Das Finale ist für den 5. Mai 2016 vorgesehen. Auf Wunsch der Vereine wird der erste Spieltag wegen der Ferien vom 2. August auf den 6. Dezember verlegt. Damit beginnt die Saison für die A-Klasse Nord erst am 9. August. Deshalb treffen sich Weisenheim und Freinsheim zweimal binnen drei Wochen. Am 15. November in Weisenheim und am 6. Dezember in Freinsheim. Der SVW startet am Samstag, 8. August, 17 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den ESV Ludwigshafen, der FVF tritt am Sonntag, 9. August, 15 Uhr, bei Arminia Ludwigshafen II an. (thl)

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