Bad Dürkheim Brand im Jägerthal: Wohl technischer Defekt

Das Hauptgebäude (links) konnte die Feuerwehr vor den Flammen retten. Das Nebengebäude brannte vollständig nieder.
Das Hauptgebäude (links) konnte die Feuerwehr vor den Flammen retten. Das Nebengebäude brannte vollständig nieder.

Nach dem Brand im Jägerthal am Montag gehen die Brandermittler der Kriminalpolizei Neustadt von einem technischen Defekt als Ursache aus. Wegen des möglichen Austritts von Asbest hat die Feuerwehr die Einsatzkräfte vorsorglich dekontaminiert. Die Sperrung der B37 ist erst in den Abendstunden aufgehoben worden.

Der Brand brach am Montagnachmittag im Nebengebäude eines freistehenden Wohnhauses im Jägerthal aus. Die Feuerwehr Bad Dürkheim war zusammen mit Kameraden aus Haßloch und Meckenheim stundenlang damit beschäftigt, zunächst das Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude zu verhindern und anschließend eventuell verbliebene Glutnester zu löschen sowie unter Umständen asbesthaltige Eternitplatten, die in dem bis auf die Grundmauern niedergebrannten Nebengebäude verbaut waren, fachgerecht zu entsorgen. Dabei wurden sie von Einheiten des Gefahrstoffzugs des Landkreises Bad Dürkheim unterstützt: Dekon-P, der in der Verbandsgemeinde Wachenheim stationiert ist, und Gefahrstoffzug Nord aus Grünstadt. Insgesamt waren mehr als 70 Rettungskräfte der Feuerwehr mit 21 Fahrzeugen im Jägerthal im Einsatz.

150.000 Euro Schaden

„Ob wirklich Asbest freigesetzt wurde, wissen wir nicht. Wir sind keine Chemiker und man kann es den Eternitplatten nicht ansehen. Das müssen die Behörden ermitteln“, erklärte der Dürkheimer Wehrleiter Karlheinz Bayer am Dienstag. Da es aber sein könnte, gehe die Feuerwehr automatisch vom schlimmsten Fall aus. „Deshalb haben wir unsere Leute vorsorglich dekontaminiert“, berichtete er. Das erwies sich als etwas aufwendiger als normalerweise. Denn die Wachenheimer hatten ihr Spezialzelt hierfür vergangenes Jahr bei dem Hilfseinsatz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal dort gelassen. Deshalb mussten sie ein Exemplar von den Kameraden in Grünstadt anfordern. So zog der Einsatz im Jägerthal immer weitere Kreise. „Gegen 22 Uhr waren wir dann alle wieder zu Hause“, erzählte Bayer. Wobei die Aufräumarbeiten bei der Feuerwehr selbst nach dem Großeinsatz noch ein bis zwei Tage dauern würden.

Die Polizei Bad Dürkheim gab die B37, die während des Einsatzes komplett gesperrt war, gegen 21.30 Uhr am Montag wieder für den Verkehr frei. Die Brandermittler der Kriminalpolizei untersuchten die Unglücksstelle am Dienstagnachmittag. „Sie gehen von einem technischen Defekt als Ursache aus, werden gegenüber der Staatsanwaltschaft aber anregen, einen Gutachter hinzuziehen“, erklärte ein Sprecher. Der Eigentümer des abgebrannten Gebäudes habe den Schaden derweil auf rund 150.000 Euro geschätzt.

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