Bad Dürkheim Ankommen und ausatmen

Ankommen. Ausatmen. In einen entspannten und aufmerksamen Zustand des Hörgenusses gelangen. Die Besucher der 47. Weisenheimer Weihnachtsmusik konnten am Sonntag diese Erfahrung in der Protestantischen Kirche der Berggemeinde machen. Sie erwartete ein anspruchsvolles Programm des Kirchenchors mit Christel Meinhardt und der Pianistin Delia Stegarescu.

Die festlich beleuchteten Kirchenfenster laden die Besucher zum Eintreten. Zeitig ist das Gotteshaus bis zur letzten Bank besetzt. Alles ist wohl bereitet. Im Altarraum haben die Sänger ihre Plätze eingenommen und warten in konzentrierter Ruhe. Pfarrer Helmut Meinhardt heißt die Gäste herzlich willkommen und entzündet die Kerzen des Adventskranzes. Glockengeläut, bis Christel Meinhardt mit Stücken von Johann Sebastian Bach und Harold Hennin auf der frisch gestimmten Rémy-Mahler-Orgel das musikalische Programm eröffnet. Lieder von Jochen Klepper und Martin Luther, gesungen in verschiedenen Sätzen, zuweilen unter Einbeziehung der Gemeinde, bilden einen Schwerpunkt des Chors. Die durchdachte Abfolge der Stücke führt vom „Volk, das noch im Finstern wandelt“ hin zum freudigen Ereignis von Christi Geburt. Dass die 20 Frauen und 14 Männer die anspruchsvollen Stücke auf einem sehr guten Niveau präsentieren, liegt wohl, neben den stimmlichen Kapazitäten, am fleißigen Proben. Unterstützt wurde das Format durch die professionelle Begleitung am E-Piano. Die Pianistin und Cembalistin Delia Stegarescu, die seit geraumer Zeit in Weisenheim wohnt, ist ein Glücksfall für den Chor. Nicht zuletzt darf man wohl Christel Meinhardt für die Qualität des Kirchenchors danken. Sie war nicht nur für die Gesamtorganisation des Konzerts und das Orgelspiel verantwortlich. Als souveräne und klare Chorleiterin führt sie auch die Stimmen stets im richtigen „Fahrwasser“. Gespannte Stille breitet sich im Auditorium aus, als Meinhardt und Stegarescu sich an die E-Pianos setzen, um die Klaviersonate Nr. 16 C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, ergänzt um die Komposition von Eduard Grieg, darzubieten. Anhaltender Applaus ist die Reaktion auf eine wunderschön vorgetragene Sonate. Mit Johann Sebastian Bachs „Air“ aus der Suite Nr. 3 belohnt der Chor den Abschlussapplaus der Zuhörer. Die Pflege der Kirchenmusik auf hohem Niveau hat in der kleinen Berggemeinde Tradition. Der Kirchenchor feierte dieses Jahr das 110-jährige Bestehen. Über einen Zuwachs an jungen Stimmen aller Stimmlagen würden sich die Sängerinnen und Sänger freuen.

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