SINGER-SONGWRITER Wolfgang Niedecken liest und singt Bob Dylan
Man kann der Pandemie ja nicht viel Positives abgewinnen im Bereich Kunst und Kultur. Anfänglichen Vorteilen der Entschleunigung folgten bald existenzielle Nöte derjenigen Künstler, die sich kein rettendes Polster hatten zulegen können. Dass Wolfgang Niedecken durch den vermasselten Tourplan mit seiner Band BAP ein Zeitfenster für ein ganz persönliches Projekt fand, darf hingegen nicht nur für Bob-Dylan-Fans als ein Glücksfall gesehen werden, denn jetzt liest und singt er Bob Dylan.
Auf seiner Reise auf den Spuren Dylans durch die USA fand Niedecken viele Verbindungen und Gemeinsamkeiten der amerikanischen Songwriter-Ikone mit seiner eigenen Biografie. In seinem Buch schrieb er auch über den Einfluss, den sein großes Idol auf sein eigenes Wirken hatte. So gibt es zahlreiche Cover-Versionen großer Dylan-Hits auf Kölsch.
Mit Hut auch optisch nah am Original
Mit dem typischen Hut kommt er auf der Bühne dem Original auch optisch ganz nah, und so wird diese ganz besondere musikalisch-literarische Zeitreise mit ausgewählten Passagen aus dem Buch und den dazu passenden Liedern sicher Gänsehautmomente bescheren. Spannend auch, ob die Lieder auf der Bühne auf einen Dylan- oder einen BAP-Song rauslaufen. Manchmal wechselt Niedecken nämlich mitten im Song locker vom Englischen ins Kölsche. Auch Stücke wie „Songs sinn Dräume“, inspiriert von einem Satz in Dylans Autobiografie „Chronicles“, stehen auf der Setliste: „Songs sind wie Träume, die man wahr zu machen versucht. Sie sind wie fremde Länder, die man bereist.“
Begleitet wird Wolfgang Niedecken von seinem langjährigen Freund, dem Pianisten, Arrangeur und Big-Band-Dirigenten Mike Herting.
Info:
„Niedecken liest & singt Bob Dylan“: Do 25.11., Karlsruhe, Tollhaus, Tickets: reservix.de; Di 16.11., Neunkirchen, Neue Gebläsehalle; Di 30.11., 20 Uhr, Schwetzingen, Rokokotheater; alle 20 Uhr, Tickets: 01806 570070