Barockmusik/Oper Liebe, Intrigen, Heavy Metal: Händel-Festspiele am Staatstheater Karlsruhe

Händel in Graustufen: „Ottone, re di Germania“, inszeniert von Carlos Wagner.
Händel in Graustufen: »Ottone, re di Germania«, inszeniert von Carlos Wagner.

Zwei Königsdramen des Komponisten, jede Menge Countertenöre, dazu Konzerte, die den Weg von Händels „Feuerwerksmusik“ zu Heavy Metal bahnen, und ein Schaf, das gerne Barockmusik hört: Das bieten von 16. Februar bis 4. März die 46. Internationalen Händel-Festspiele am Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Wichtigster Posten im Programm ist die Karlsruher Erstaufführung der Oper „Siroe, re di Persia“, die Georg Friedrich Händel 1728 für das Londoner Haymarket Theatre komponierte. Die von Pietro Metastasio ersonnene Handlung erinnert an das Erbfolge-Chaos in Shakespeares „King Lear“. Perserkönig Cosroe will statt seines erstgeborenen Sohns Siroe den jüngeren Medarse zum Nachfolger machen. Durch Intrigen des Bruders gerät Siroe daraufhin in Verdacht, ein Mordkomplott gegen den Vater zu planen; er landet im Gefängnis und soll sterben. Dabei ist es Emira, Siroes Geliebte, die Cosroe nach dem Leben trachtet, um an ihm den Tod ihres Vaters zu rächen. Und dann wäre da noch Laodice, die Mätresse des Königs, die in Wahrheit scharf auf Siroe ist ...

Inszeniert wird dieser persisch-barocke Intrigenstadel vom Karlsruher Intendanten Ulrich Peters, die musikalische Leitung hat mit Attilio Cremonesi ein Spezialist für Raritäten zwischen Barock und Romantik. Die beiden Königssöhne werden von den Countertenören Rafał Tomkiewicz (Siroe) und Filippo Mineccia (Medarse) gesungen. Für die Premiere am 16.2. sowie für die Vorstellungen am 18.2. und 24.2. gibt es nur noch Stehplätze, für die Aufführungen am 21.2. und 29.2. sind noch Karten zu haben.

Countertenöre bei den Händel-Festspielen

Noch mehr königliches Blut gerät durch die Wiederaufnahme von „Ottone, re di Germania“ in Wallung: Otto II., Sohn Ottos des Großen, will die byzantinische Prinzessin Theophanu ehelichen, was des Königs Witwe Gismonda, die ihren eigenen Sohn Adelberto auf dem Kaiserthron sehen will, zu vereiteln sucht. Regisseur Carlos Wagner hat die teils auf historischen Tatsachen beruhende erotische Staatsaktion in gedeckten Tönen, ruinösen Kulissen und Graustufen-Rokoko angesiedelt. Auch hier sind zwei Countertenöre am Start: Yuriy Mynenko als Ottone und Raffaele Pe als Adelberto; Vorstellungen finden am 22., 25. und 28.2. statt.

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Auch einige der insgesamt 13 Konzerte trumpfen mit Countertenören auf: Der junge Niccolò Balducci stürzt sich zusammen mit Barockfagottist Burak Özdemir und der Musica Sequenza in eine „Amour Fou“ (Di 20.2., 19.30 Uhr). Valer Sabadus und Spark, die klassische Band, versammeln Sehnsuchtsklänge von Händel bis Depeche Mode (Mo 26.2., 19.30 Uhr). Und Max Emanuel Cencic singt in einem Galakonzert Arien, die Händel und seine Zeitgenossen für den Kastraten Senesino komponierten (Fr 1.3., 19.30 Uhr).

Händel für Headbanger – das liefert die Hamburger Symphonic-Metal-Band Neopera, die Barockmusik mit harten Rockklängen fusioniert (Sa 2.3., 20 Uhr). Händel für Kinder – das schafft das „Schaf“, eine Familienoper von Sophie Kassies, die den wolligen Titelhelden zu Barockmusik auf die Suche nach dem eigenen Namen schickt (24./25./27./28.2., 3.3., 25.4., 8.5.).

 

46. Internationale Händel-Festspiele: 16.2.-4.3., Karlsruhe, Badisches Staatstheater, Karten: 0721 933333, www.staatstheater.karlsruhe.de

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