Oper Helden aus dem Labor: „Die Walküre“ am Staatstheater Saarbrücken

Getrennte Zwillinge: Siegmund (Peter Sonn) und Sieglinde (Viktorija Kaminskaite) im Saarbrücker „Ring“.
Getrennte Zwillinge: Siegmund (Peter Sonn) und Sieglinde (Viktorija Kaminskaite) im Saarbrücker »Ring«.

Der „Ring“ als dystopischer Genetik-Science-Fiction: das ist die Grundidee, mit der die Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka Wagners Tetralogie in Saarbrücken impfen. Nach dem „Rheingold“ feiert nun „Die Walküre“ Premiere: am 11. Februar.

Der Gott hofft auf den Übermenschen. Weil Wotan durch Verträge gebunden ist, will er einen Helden schaffen, der tun kann, was ihm verwehrt ist. Also zeugt er mit einer Menschenfrau Zwillinge: Siegmund und Sieglinde.

Diese mythologische Laborsituation übersetzen die Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka in ihrem Saarbrücker „Ring“ in die Welt der Genforschung. Im „Rheingold“, das im September 2022 Premiere hatte, sah man Götter in Weiß, die „Walhall Laboratories“ betreiben, Rheintöchter, die statt des Goldes Genomsequenzen und geklonte Babys hüten, und einen Alberich, der sich im Labor Arbeitszombies bastelt. Am Ende wurden, im Vorgriff auf den nächsten Teil der Tetralogie, die beiden besten Exemplare futuristischer Menschenzucht voneinander getrennt, eben Siegmund und Sieglinde.

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Laborleiter Wotan sucht den Helden

In der „Walküre“, die am 11.2. Premiere hat, setzt das Regieduo das dystopische Science-Fiction-Szenario fort. Im Mittelpunkt, so die Ankündigung, stehe „das Dilemma des Göttervaters/Laborleiters Wotan, der sich im Netz seiner eigenen Visionen verfängt.“

Zur Handlung: Siegmund, auf der Flucht, landet bei Sieglinde. Nach Jahren der Trennung erkennen die Zwillinge einander nicht, fühlen sich aber sofort zueinander hingezogen. Es kommt zum Inzest, bei dem Siegfried gezeugt wird, dann zum Zweikampf mit Sieglindes Gemahl Hunding. Um seinen Helden zu schützen, sendet Wotan seine Lieblingswalküre Brünnhilde aus. Doch Fricka, Hüterin der Ehe und spießige Spaßbremse, macht dem Gott die Hölle heiß. Also pfeift Wotan die Walküre zurück: Siegmund soll halt doch sterben. Aber Brünnhilde, von der Not der Liebenden gerührt, widersetzt sich Wotans Gebot: ein Akt emanzipatorischen Ungehorsams, für den sie folgenreich bestraft wird.

 

Eine ausführliche Besprechung der Premiere lesen Sie hier.

 

Richard Wagner: »Die Walküre« – Premiere: So 11.2., 17 Uhr, Saarbrücken, Saarl. Staatstheater, nächste Termine: 25.2., 9.3., 29.3., 17 Uhr, Karten: 0681 3092486, www.staatstheater.saarland

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