E-Mail aus Palatina Starke Frauen beim Literaturfestival Kaiserslautern

Corinna Harfouch kommt am 2. Februar nach Kaiserslautern. Tags darauf läuft ihr neuer Film „Was man von hier aus sehen kann“.
Corinna Harfouch kommt am 2. Februar nach Kaiserslautern. Tags darauf läuft ihr neuer Film »Was man von hier aus sehen kann«.

Die Zeit der vielen vorweihnachtlichen Konzerte und des feiertäglichen Schlemmens ist vorbei, die ersten Januartage laden zur Reflexion ein. Und vielleicht auch wieder zum Lesen? Nicht nur Westpfälzer mögen sich vielleicht schon einmal vorbereiten auf den ersten kulturellen Höhepunkt des noch jungen Jahres in Kaiserslautern: das Literaturfestival.

Zum dritten Mal findet es statt, erstmals Ende Januar/Anfang Februar, genauer: von Montag, 30. Januar, bis Sonntag, 5. Februar. Ein guter Termin: Es gibt nur wenige Konkurrenzveranstaltungen. Und die Gäste sind hochkarätig. Vor allem starke Frauen wollen Lust aufs Lesen machen.

Lyrik mal anders

Nora Gomringer, die zum Auftakt kommt, hat nicht nur den renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb gewonnen. Sie dichtet und textet auch ganz nah am Publikum, hat Poetry-Salms organisiert, nutzt soziale Medien, verbindet gern Wort und Töne. Kurz: Ihr zuzuhören macht einfach großen Spaß und ist stets ein kleines Abenteuer. Die Saarländerin (sie ist 1980 in Neunkirchen geboren), die seit Jahren in Bamberg lebt, wird am 30. Januar ab 19 Uhr Stargast einer „Langen Lyriknacht“ im SWR-Studio sein, bei der auch Hans Thill vom Künstlerhaus Edenkoben und Poetry-Slammer Phriedrich Chiller mitwirbeln. Für Musik sorgt Djulia Jung, für Szenisches die Pfalztheater-Schauspielerinnen Hannelore Bähr und Maike Stock.

Nora Gomringer kommt am 30. Januar nach Kaiserslautern zur „Langen Lyriknacht“.
Nora Gomringer kommt am 30. Januar nach Kaiserslautern zur »Langen Lyriknacht«.

An die Nichte Gustav Mahlers, Alma Rosé, wiederum erinnert der musikalisch-literarische Abend am 2. Februar (Fruchthalle, 20 Uhr) mit Schauspielerin Corinna Harfouch, die bald als neue „Tatort“-Kommissarin in die Wohnzimmer schneien wird und gerade im vielgelobten Film „Was man von hier aus sehen kann“ zu sehen ist. Bei ihrer Lesung lädt Harfouch zusammen mit Latica Honda-Rosenberg (Violine) und Hideyo Harada (Klavier) zur Annäherung an Alma ein.

Gegen Diskriminierung

Leider fast gleichzeitig, am 2. Februar ab 19 Uhr, stellt die afroamerikanische Wahlberliner Kabarettistin Michaela Dudley ihr Buch „Race Relations“ vor. Wer vorab hineinlesen möchte: Die Essays sind im Verlag Grüner Sinn erschienen.

Keine Unbekannte in Kaiserslautern ist Elke Heidenreich. Sie präsentiert am 3. Februar (Fruchthalle, 20 Uhr) gemeinsam mit Mark-Aurel Flores am Flügel ihr neues Buch „Ihr glücklichen Augen“.

Elke Heidenreich kommt am 3. Februar nach Kaiserslautern.
Elke Heidenreich kommt am 3. Februar nach Kaiserslautern.

Einen Lyrik-Nachmittag mit der Landauerin Birgit Heid vom Literarischen Verein der Pfalz, dem Landauer Alessandro Stephan, Natalia Sonnenfeld aus Kaiserslautern sowie Thomas M. Mayr aus Kirchheimbolanden gibt es am 4. Februar dann ab 14 Uhr in der Pfalzbibliothek.

Thomas Mayr ist am 4. Februar beim Gedichtnachmittag in der Pfalzbibliothek dabei.
Thomas Mayr ist am 4. Februar beim Gedichtnachmittag in der Pfalzbibliothek dabei.

Um die Werke des jüdisch-polnischen Dichters und Komponisten Mordechai Gebirtig (1877-1942) geht es bei der nächsten musikalischen Lesung am 4. Februar im Theodor-Zink-Museum (19.30 Uhr). Die Interpreten: Sängerin Dalia Schaechter von der Oper Köln und Gitarrist Christian von Götz.

Marie Theres Relin zum Finale

Und „Thomas Mann und die Musik“ beleuchtet das Finale des Festivals am Sonntag, 5. Februar (17 Uhr, Theodor-Zink-Museum), das die Westpfälzer Pianistin Sachiko Furuhata und die Schauspielerin Marie Theres Relin gestalten.

Karten gibt es bei der Tourist-Info Kaiserslautern und an den Tages-/Abendkassen, die Lesung von Michaela Dudley ist gratis.

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