1. FC Kaiserslautern Kommentar: Ein Sickinger ist zu wenig
Talent, Moral und guten Willen besitzt die FCK-Mannschaft. Das reicht nicht zum Wiederaufstieg. Es fehlt an Qualität und Klasse!
Immer dann, wenn der 1. FC Kaiserslautern danach trachtet, doch noch einmal an die Spitzenplätze heranzukommen, geht es schief. In der Hinrunde – vor über 24.000 Zuschauern – war das gegen Energie Cottbus so. Gestern – vor mehr als 23.000 Besuchern – zeigte Drittliga-Spitzenreiter VfL Osnabrück dem FCK die Grenzen mit gnadenloser Effektivität, Cleverness und erstklassiger Zweikampfführung deutlich auf. Mithalten auf dem Niveau konnte lange Zeit nur ein Lauterer: Carlo Sickinger, herausragend als Mittelmann im Abwehr-Dreierbund, herausragend auch im Mittelfeld. Nach zwei Aluminiumtreffern in den vergangenen Wochen schoss der 21-Jährige gestern sein erstes Profitor. Trainer Hildmann kann sich Sickinger nicht klonen, aber angesichts der Schwächen in der Mittelfeldzentrale – fehlende Passgenauigkeit, kein Tempo, kein Abschluss – spielt der Trainer logischerweise mit dem Gedanken, Sickinger dauerhaft vorzuziehen. In der Abwehr kann Lukas Gottwalt, auch erst 21, eingebaut werden. Spiele wie gestern führen den FCK-Verantwortlichen vor Augen, was zu tun ist, um die Mannschaft zu verstärken. Ein Torjäger fehlt, obgleich Christian Kühlwetter hoffen lässt. Er war gestern lange auf sich allein gestellt. Julius Biada, im Sommer 2018 einer der Hoffnungsträger, ist völlig außen vor. Für ihn findet sich im aktuellen System kein Platz. Die Zeichen stehen auf Trennung im Sommer. In der Liga Mittelmaß, im Aufsichtsrat zerstritten. Der Burgfriede nach dem Richtungsstreit um einen Groß-Investor ist brüchig. Kein gutes Bild. Der FCK wird nur als Einheit vorankommen.