1. FC Kaiserslautern Großer Kampf: Die Roten Teufel kommen dem Wunder nah

Flug ins Leere: Granit Xhaka (ganz rechts) hat aus der Distanz Maß genommen, FCK-Torhüter Julian Krahl fliegt vergebens.
Flug ins Leere: Granit Xhaka (ganz rechts) hat aus der Distanz Maß genommen, FCK-Torhüter Julian Krahl fliegt vergebens.

Der 1. FC Kaiserslautern ist im DFB-Pokal-Finale zunächst chancenlos, ehe der Gegner hilft. Zur Sensation reicht es gegen Bayer Leverkusen trotzdem nicht.

Es wurde keine Klatsche, wie von vielen befürchtet. Der 1. FC Kaiserslautern hat viel Eindruck gemacht, aber sich den Traum von der Sensation an der Spree nicht erfüllen können. Gegen den turmhohen Favoriten Bayer Leverkusen unterlagen die Lauterer vor 74.322 Zuschauern im ausverkaufen Berliner Olympiastadion 0:1 (0:1). Die Rheinländer sind Doublesieger 2024, der FCK ist so etwas wie der Sieger der Herzen.

Während die Spieler beider Teams nach der ersten Halbzeit in den Katakomben verschwanden, machten sich die Fans der Lauterer Mut. „Bayer ist nervös“, hallte es aus zigtausend Kehlen. Bis kurz vor der Pause war das Spiel verlaufen, wie es nach menschlichem Ermessen verlaufen musste. Die Profis des FCK opferten sich auf, liefen viel, kämpften, grätschten, waren gegen die Seriensieger aus Leverkusen aber trotzdem ohne Chance. Bayer führte durch einen Treffer von Granit Xhaka nach 16 Minuten 1:0 und kontrollierte fortan das Geschehen auf dem feinen Geläuf des Olympiastadions. Alles schien bereitet für die Doublefeier der Rheinländer, ehe Odilon Kossounou die Spannung zurück auf den Rasen trug.

Einer muss gehen: Schiedsrichter Bastian Dankert verweist Odilon Kossounou (Zweiter von rechts) des Feldes.
Einer muss gehen: Schiedsrichter Bastian Dankert verweist Odilon Kossounou (Zweiter von rechts) des Feldes.

Der Leverkusener Verteidiger trat Boris Tomiak auf Höhe der Mittellinie ohne Not auf den Fuß und sah folgerichtig die Gelb-Rote Karte (44.). Kossounou war gleich zu Beginn der Partie verwarnt worden, als er Kenny Prince Redondo rüde von den Beinen geholt hatte. Plötzlich waren die Lauterer in personeller Überzahl – und die Fans des FCK schöpften Mut, die Sensation schaffen zu können. Den Profis unten auf dem Feld ging es ebenso. Sie hatten vor der Pause keine schlechte Leistung gezeigt, ganz und gar nicht. Doch sie konnten im Elf-gegen-Elf mit dem aktuellen Dominator des deutschen Fußballs nicht mithalten. Die Vorzeichen, den zweiten Abschnitt in Überzahl absolvieren zu können, sorgte für Hoffnung im Lager der Pfälzer.

Ein Schatten über der Bewunderung

Mit Beginn der zweiten Halbzeit legte sich ein Schatten auf den bis dahin tadellosen und beeindruckenden Auftritt der Anhänger des FCK. Schiedsrichter Bastian Dankert musste die Partie gar für einige Minuten unterbrechen, weil in der Kurve der Lauterer nicht nur Rauchbomben, sondern auch Raketen gezündet wurden. Ein paar von ihnen flogen bis auf das Spielfeld. Vor dem Anpfiff hatten die Fans Bewunderung für ihre Choreografie erhalten, insgesamt über das Pokalwochenende viele schöne Bilder erschaffen. Einen Teil dieses positiven Eindrucks wischten die Anhänger mit einer sinnlosen Aktion weg.

Die Fans des FCK warteten mit einer gigantischen Choreografie auf.
Die Fans des FCK warteten mit einer gigantischen Choreografie auf.

Immerhin richteten sich die Blicke nach ein paar Minuten wieder auf das Geschehen auf dem Platz. Dort hatte sich das Spiel verändert, denn mit einem Mann mehr gelang es den Lauterern, dem gerade gekürten deutschen Meister mehr abzuverlangen. Die Ballbesitzphasen waren in etwa gleich verteilt. Der FCK schnupperte an einer Sensation. Spätestens mit dem Distanzschuss des eingewechselten Ragnar Ache in der 62. Minute, bei dem sich Bayer-Keeper Lukas Hradecky strecken musste, war allen Zuschauern in der Arena klar, dass die Möglichkeit einer Wende nicht nur theoretisch bestand.

Die Kraft schwindet

Sie blieb lange bestehen, auch wenn den Lauterern in der Schlussphase sichtlich die Kräfte schwanden. Die Roten Teufel wollten, aber sie konnten nicht mehr zusetzen. Friedhelm Funkel versuchte, mit Wechseln neue Impulse zu setzen, aber das half nicht. In den finalen Spielminuten eines für beide Klubs historischen Abends hatte Bayer einige gute Chancen auf den zweiten Treffer, trotz numerischer Unterlegenheit. Das Ankämpfen gegen einen derart starken Kontrahenten hatte den Roten Teufeln zu viel Kraft geraubt.

Zweikampf: Marlon Ritter (vorne) im Duell mit dem Leverkusener Granit Xhaka.
Zweikampf: Marlon Ritter (vorne) im Duell mit dem Leverkusener Granit Xhaka.

Die Partie endete mit einer Art Powerplay der Leverkusener. Die Lauterer hatten sich aufgeopfert und 21 Jahre nach der bislang letzten Finalteilnahme im DFB-Pokal heroisch gekämpft. Gegen das Team, das von 53 Pflichtspielen der Saison nur eines verlor, reichte der heldenhafte Einsatz nicht. Bayer Leverkusen hat erstmals in der Klubgeschichte das Double gewonnen, der FCK immerhin viel Respekt.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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