1. FC Kaiserslautern 1:2 beim HSV: FCK bleibt auf einem Abstiegsplatz
Der Einzug ins DFB-Pokalfinale hat beim 1. FC Kaiserslautern nicht den erhofften Schub gebracht – zumindest, was das Ergebnis angeht. Vielmehr setzt der FCK das Muster fort, nach einem Pokalerfolg das darauffolgende Spiel in der Zweiten Bundesliga zu verlieren – bis auf eine Ausnahme (3:2-Sieg gegen Elversberg nach 5:0-Erfolg zuvor im DFB-Pokal bei RW Koblenz).
Nach dem 2:0-Sieg im DFB-Pokalhalbfinale am Dienstag beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken baute FCK-Trainer Friedhelm Funkel nicht auf die siegreiche Lauterer Mannschaft. Er änderte die Startformationen auf vier Positionen. Für Jean Zimmer (Kniebeschwerden), Kenny Prince Redondo, Daniel Hanslik und Marlon Ritter kamen Ragnar Ache, Aaron Opoku, Richmond Tachie und Tobias Raschl. Redondo und Zimmer standen erst gar nicht im Kader.
Die Personalrochade brachte zunächst den erhofften Effekt. Der FCK spielte durchaus mutig. Das irritierte den HSV doch etwas. Die Hamburger brauchten einen Sieg, um den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht zu verlieren. Tachie luchste Noah Kattenbach den Ball an der Mittellinie ab, sprintete aufs Tor, doch Sebastian Schonlau fälschte den Querpass Tachies auf Ache entscheidend ab (8.). Dann lief der Ex-Hamburger Opoku alleine aufs Tor, doch der Abschluss war zu harmlos (11.). Das Duell der beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga nahm an Fahrt auf. Es war eine intensive Partie bei frühlingshaften Temperaturen vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion. Tachie tanzte dann Schonlau am Elfmeterpunkt aus. Sein Schuss parierte aber Matteo Raab, der frühere FCK-Keeper. Der HSV befreite sich von der kleinen Lauterer Druckphase mit einem Pfostenschuss (32.). Laszlo Benes zirkelte den Ball nach einer Hereingabe von Ransford-Yeboah Königsdörffer an den Pfosten. Da hatte der FCK Glück.
Es war so etwas wie eine Initialzündung für die Norddeutschen. Benes besorgte dann die Führung (34.): Königsdörffer passte durch die Beine von Touré in die Mitte auf Benes. Der fackelte nicht lange und drosch den Ball durch die Beine von FCK-Torwart Robin Himmelmann ins Tor. Kaiserslautern verlor etwas den Faden. Doch sozusagen aus dem Nichts fiel der Ausgleich. Ragnar Ache drückte eine feine Hereingabe des auffälligen Opoku über die Linie (45+1). Es war das 15. Saisontor für den Stürmer. Der Ausgleich fiel zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt für Lautern – kurz vor der Halbzeitpause.
Touré vergibt zweimal Top-Chance
Das 1:1 gab dem FCK Auftrieb. Die Mannschaft kam selbstbewusst auf der Kabine. Almamy Touré musste die Führung erzielen. Er scheiterte aus kurzer Distanz völlig freistehend zweimal an Raab (60.). Im direkten Gegenzug machte es der HSV schließlich besser. Lukasz Poreba markierte das 2:1 (60.). Allerdings protestierte der FCK: Königsdörffer soll im Abseits gestanden haben. Er berührte zwar nicht den Ball, irritierte aber Lauterns Keeper Himmelmann. Das Tor wurde überprüft im Kölner Keller. Boris Tomiak hatte das vermeintliche Abseits aufgehoben. Das Tor zählte. Bitter: 26 Sekunden zuvor musste Touré das 2:1 für den FCK erzielen…
Der HSV war nun die spielbestimmende Mannschaft. Trainer Steffen Baumgart wechselte munter durch. Auch Funkel brachte frisches Personal: Ritter, Abiama, Hanslik, Stojilkovic kamen. Aber sie schafften es nicht, die Niederlage zu verhindern. Dennoch: Der FCK bewies Moral, kämpfte, ergab sich nicht seinem Schicksal. Lange Zeit waren die abstiegsgefährdeten Roten Teufel ein ebenbürtiger Gegner. Doch die fehlende Präzision beim letzten Zuspiel sowie mangelnde Kaltschnäuzigkeit bei der Chancenverwertung brachten Kaiserslautern um einen möglichen Punkt.
Die Pfälzer stehen damit auf einem Abstiegsplatz mit 29 Punkten. Durch den Sieg von Rostock am Freitag gegen Wiesbaden beträgt der Abstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz zwei Zähler.