Rhein-Pfalz Kreis Mehr Blumen, mehr Bänke, mehr Radwege

Frischgebackene Jugendgemeinderäte,
Frischgebackene Jugendgemeinderäte,

«Limburgerhof.» Limburgerhof hat einen neuen Jugendgemeinderat. Neun Jungs und vier Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren haben kandidiert – alle sind Teil des Gremiums und motiviert, etwas zu bewegen. Vor allem Gleichaltrige, denn nur 29 Jugendliche haben die Chance genutzt, Vertreter für ihre Interessen zu wählen. Etwas mau.

Die Erste Beigeordnete Rosemarie Patzelt (FWG) und Verwaltungsleiter Uwe Zürker haben aufgepasst, dass bei der Wahl alles ordnungsgemäß läuft: abgestimmt wurde geheim in Wahlkabinen, die gefalteten Stimmzettel landeten in der Wahlurne. Unkonventionell war allerdings die Methode der Jugendlichen, noch am Wahltag selbst Wähler zu motivieren. Aus den Fenstern gelehnt riefen sie vorgehenden Jugendlichen zu: „Seit ihr über 12 und unter 18? Dann kommt wählen.“ In einigen Fällen war das tatsächlich erfolgreich. An fehlender Werbung und Engagement im Vorfeld kann es nicht gelegen, dass nur 29 Jugendliche gewählt haben. Rund sechs Wochen vor dem Wahltermin haben die Kandidaten Wahlkarten persönlich adressiert – an über 600 Jugendliche in Limburgerhof – und verteilt. Auch im Amtsblatt und in Flyern wurde mehrfach auf die Wahl hingewiesen. „Viele Jugendliche hatten wohl keine Lust“, stellen Michalina und Carlotta fest. Doch das soll sich nun ändern. Der Jugendgemeinderat hat sich fest vorgenommen, Limburgerhof attraktiver für Jugendliche zu machen und das auch an Gleichaltrige zu kommunizieren. Ideen haben die frisch gewählten Gemeinderatsmitglieder schon eine Menge. Benito möchte die Sportanlage für alle zugänglich machen, das schlägt Carlotta auch für den Fußballplatz der Rudolf-Wihr-Realschule plus vor. Julian Schneider ist es ein Anliegen, die Fahrradwege in Limburgerhof auszubauen, um Leute zum Fahrradfahren zu animieren. Julian Buch möchte die Umgebung der Carl-Bosch-Schule durch Pflanzaktionen zusammen mit Schülern aufwerten. Michalina findet, dass es zu wenig Sitzgelegenheiten im Ort gibt. Das lasse sich einfach lösen, findet sie, und es sei nicht nur ein Thema für Jugendliche. Sebastian möchte mehr Veranstaltungen für Jugendliche im Ort, denn die Jugendlichen würden lieber in die Stadt gehen. Carlotta findet, man müsse das Jugendzentrum bekannter machen. Generell sei es wichtig, besser zu informieren, eventuell über Instagram. Patrick schlägt vor, in die Schulen zu gehen und dort einerseits zu fragen, was sich Kinder und Jugendliche wünschen – aber auch, ob die Schüler die Ideen des Jugendgemeinderats gut finden. Nun müssen die Jugendlichen sehen, was sich machen lässt. Von der Gemeinde bekommen sie ein Budget. Wie viel, das steht noch nicht fest. Die Idee zum Jugendgemeinderat hatte Maxim Wagner schon Ende 2017. Von einem Bekannten aus Schifferstadt hat der 13-Jährige von dem dortigen Jugendstadtrat erfahren. Mit seinem Anliegen stieß er bei Rosemarie Patzelt auf offene Ohren. Es hat ein bisschen gedauert, bis gewählt werden konnte. Anfangs sei es nicht einfach gewesen, Mitstreiter zu finden. Außerdem habe es noch Formalitäten zu regeln gegeben. Unter anderem musste eine Satzung erstellt werden und der Gemeinderat seine Zustimmung geben. Doch nun kann es losgehen. Die konstituierende Sitzung soll nach den Sommerferien stattfinden. Der Jugendgemeinderat Michalina Borys, Julian Buch, Patrick Dunn, Daniel Hesselbach, Carlotta Jägerfeld, Maximilian Michalak, Eva Roth, Benito Schmid, Sina Schmid, Julian Schneider, Sebastian Spieß, Hendrik Steiner, Maxim Wagner, Johanna Maria Willenbücher.

x