Lambsheim FDP-Gemeindeverband präsentiert zwei Bewerberlisten

Der ehemalige Verbandsbürgermeister-Kandidat Gunter Steuer steht an der Spitze zweier FDP-Listen.
Der ehemalige Verbandsbürgermeister-Kandidat Gunter Steuer steht an der Spitze zweier FDP-Listen.

Die Freien Demokraten tun sich im Norden des Rhein-Pfalz-Kreises seit vielen Jahren schwer, trotzdem gelingt es ihnen hier auch dieses Mal, mit ausreichend Kandidaten an den Kommunalwahlen teilzunehmen.

Es gibt im Frankenthaler Umland nur einen FDP-Verband, und der hat seinen Sitz in Lambsheim, weil die Liberalen nur dort eine Rolle gespielt haben, als der Ort 2014 mit der Verbandsgemeinde Heßheim zusammengelegt wurde. Seitdem stellt die Gruppe, die aktuell 17 Mitglieder hat, die FDP-Kandidaten für den Ortsgemeinderat Lambsheim und den Verbandsgemeinderat Lambsheim-Heßheim. 2019 reichten ihre Wählerstimmen für jeweils zwei Mandate. Und die Allianz mit CDU und FWG im VG-Rat brachte der FDP noch einen Beigeordnetenposten ein. Gunter Steuer ist seitdem in der VG der Dezernent für Ordnungswesen und Bürgerbüros.

Ob es im Juni gelingt, wieder mit zwei Leuten, also in Fraktionsstärke in die beiden Gremien einzuziehen? Gemeindeverbandsvorsitzender Heiko Nagel gab das am Donnerstag in der Gaststätte Fischerhütte als Ziel aus, blieb aber skeptisch. „Die Stimmung im Land ist derzeit nicht pro FDP“, sagte er. Zerknirscht wirkte er außerdem, als er allgemein über das kommunalpolitische Engagement sprach. Nicht einmal mehr Wahlhelfer könnten in ausreichender Zahl aus der Bürgerschaft heraus gewonnen werden, meinte Nagel.

Hoffnungsträger weggezogen

Aufgeben kommt für die Lambsheimer Liberalen aber nicht infrage. Sechs Mitglieder verabschiedeten am Donnerstag zunächst eine Bewerberliste für den 32 Sitze bietenden VG-Rat. Mit einfacher bis dreifacher Nennung waren dazu 13 Personen nötig. Sie alle seien bereits von der Verwaltung überprüft worden, sie erfüllten die Kriterien für die Wählbarkeit, sagte Gunter Steuer, der auf Platz eins steht. Ernst Reichert und Heiko Nagel folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Die Aufstellung für den Lambsheimer Rat beginnt ebenfalls mit Gunter Steuer, nachdem der jetzige Fraktionssprecher Dietmar Tartter den Spitzenplatz lieber abgeben wollte. Steuer hatte vor einem Jahr sein Ratsmandat niedergelegt, um Sebastian Schlipp zu einem „Fuß in der Tür“ zu verhelfen, doch dann sei der junge Mann leider weggezogen. Jetzt betreiben die langjährigen liberalen Kommunalpolitiker erneut Nachwuchsförderung, indem sie dem Abiturienten Marcel Spyra den Listenplatz zwei zutrauen. Simone Nagel steht an dritter Stelle. Mit ebenfalls 13 Namen und Mehrfachnennungen kommt der Parteiverband auf die 22 Plätze, die im Rat zu vergeben sind. Die Frauenquote liegt bei 23 Prozent, drei Kandidaten sind nicht Mitglied der Partei. Heiko Nagel betonte, die beiden Bewerberlisten seien „ehrlich“, weil sie nur von Personen angeführt würden, die – sollten sie gewählt werden – ihr Mandat ganz sicher annähmen.

Kritik an der Kreisverwaltung

Die beiden Wahlprogramme müssen die Freien Demokraten noch erarbeiten, aber auf den Nägeln brennen Gunter Steuer schon die kommunalen Finanzen und die Sorge vor der Verschuldung der beiden Gebietskörperschaften. Er sieht eine Mitverantwortung bei den Bürgern, die erkennen müssten, dass nicht alles Wünschenswerte bezahlbar sei. Heiko Nagel nannte als weiteren Themenschwerpunkt die bürgerfreundliche Verwaltung, womit er aber eher auf den Rhein-Pfalz-Kreis abhob, als er sagte, die Zustände in der Kfz-Zulassung seien „eine Katastrophe“.

Als ungerecht empfinden die aktuellen Ratsmitglieder der FDP die Festlegung in der Hauptsatzung zur Zusammensetzung der Ausschüsse. In denen dürfen und sollen auch Bürger ohne Wählermandat mitarbeiten, doch das Kontingent dafür werde meist von den großen Fraktionen ausgeschöpft, sodass die zwei Mitglieder der kleinsten Fraktion sehr stark mit Sitzungsterminen belastet seien.

x