Neustadt Ehemaliger Häftling aus Vietnam dankt Hambachern

Bei seinem Besuch in Hambach war Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu (Mitte) auch auf dem Schloss, hier zusammen mit Ton-Vinh Trinh-Do un
Bei seinem Besuch in Hambach war Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu (Mitte) auch auf dem Schloss, hier zusammen mit Ton-Vinh Trinh-Do und Editha Bolz.

Nach seiner Freilassung im Januar war Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu an Pfingsten zu Besuch in Hambach, wo ihn viele unterstützten.

Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu ist gekommen, um Danke zu sagen. Dafür, dass so viele Hambacher mit Bittbriefen und Petitionen dazu beigetragen haben, dass er in seiner Heimat Vietnam aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Zu Beginn des Jahres war das, Dang-Xuan-Dieu lebt seitdem in Frankreich. Über Pfingsten war der tiefgläubige Katholik in Hambach. Dass die Unterstützung inhaftierter Christen in Vietnam gerade in Hambach ein Thema ist, hängt zusammen mit Ton-Vinh Trinh-Do, der Ende 1979 mit den „Boat people“ sein Land verließ und in Neustadt eine neue Heimat fand. 50 Jahre alt ist der Vietnamese inzwischen, spricht fehlerfrei Deutsch und ist Bereichsleiter des sozial-psychiatrischen Förderzentrums der Caritas in Ludwigshafen. Doch die Situation in seinem Land lässt ihn nicht los. Und in Hambach hat er etliche Mitstreiter im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen gefunden. Darunter Johannes Kals, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Ludwigshafen, und Stefan Grüne, Chefarzt für Innere Medizin am Hetzelstift. 2014 gründeten sie eine Freilassungs- und Gebetsinitiative für inhaftierte Menschenrechtsaktivisten. Unterstützung erhalten sie von Pfarrgemeinden, die beten und bei Festen Gebäck anbieten gegen eine Spende. Mit dem Erlös werden die Familien der Inhaftierten unterstützt. Franz-Xaver Dang-Xuan-Dieu, von Beruf Tiefbau-Ingenieur, war sechs Jahre lang im Gefängnis in Einzelhaft. 2011 wurde er mit 13 anderen jungen vietnamesischen Christen verhaftet und zu einer 13-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Der Vorwurf der Justiz: versuchter Umsturz des Staates. Für seine Freilassung setzten sich viele Persönlichkeiten aus der Pfalz und ganz Deutschland ein, darunter Weihbischof Otto Georgens und Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Bevor Dang-Xuan-Dieu am Wochenende nach Hambach kam, war er auch im Bischofshaus in Speyer, um sich dort für die Unterstützung zu bedanken. Dort erzählte er, dass er im Gefängnis großen Repressalien ausgesetzt gewesen sei, weil er das Urteil nicht anerkannte und sich weigerte Gefängniskleidung zu tragen. Er habe während der Haft mit insgesamt hundert Tagen Hungerstreik gegen die Haftbedingungen und das Urteil protestiert. Beim Weinfest Schwarz-Rot-Gold am Wochenende wird die Freilassungs- und Gebetsinitiative wieder asiatische Leckereien anbieten und Spenden sammeln.

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