Ludwigshafen Gräfenauschule: FWG übt scharfe Kritik am Bildungsministerium

Markus Sandmann
Markus Sandmann

„Der Bildungskollaps in Rheinland-Pfalz ist nicht mehr wegzudiskutieren!“ So betitelt die Ludwigshafener FWG ihre Pressemitteilung zu den jüngsten Entwicklungen rund um die Gräfenauschule. Stand heute müssen an der Grundschule im Hemshof 44 Kinder die erste Klasse wiederholen. Schulleiterin Barbara Mächtle hatte dies auf Anfrage der RHEINPFALZ mitgeteilt und öffentlich gemacht. Das Bildungsministerium zeigte sich von der Nachricht „überrascht“, teilte gleichzeitig aber mit, man habe die Situation der Grundschule Gräfenau „stets im Blick behalten“. „Das zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung und der Realität vor Ort“, resümiert der Vorsitzende der FWG-Stadtratsfraktion, Rainer Metz. Auch sei fraglich, ob die „massive Unterstützung“, die angeblich an der Schule angekommen ist, tatsächlich den Bedürfnissen der Schüler entspreche, fügt Markus Sandmann hinzu.

Der FWG-Vorsitzende fordert deshalb ein Umlenken: „Es ist unerlässlich, dass das Ministerium die Kritik der verschiedenen Bildungsebenen – vom Verband der Gymnasiallehrer bis hin zu den unzähligen Familien im Land – ernst nimmt und nicht weiterhin die Situation beschönigt.“

Die Rolle der Verbände, einschließlich des Kita-Fachkräfteverbands, sei in dieser Diskussion von größter Bedeutung. Die aktuelle Situation an der Gräfenauschule und die breite Kritik von verschiedenen Bildungsebenen erforderten mehr als nur oberflächliche Maßnahmen. „Die Rufe nach personellen Veränderungen werden an der Basis immer lauter und scheinen irgendwann unumgänglich, um das Vertrauen in das Bildungssystem in Rheinland-Pfalz wiederherzustellen. Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Zukunft unserer Kinder durch Ineffizienz und mangelnde Transparenz gefährdet wird“, verdeutlicht Rainer Metz die Haltung der FWG. Dies sei allerdings nicht als Rücktrittsaufforderung an Ministerin Stefanie Hubig (SPD) zu verstehen. „Es soll unterstützend wirken“, betont Sandmann – und wünscht sich eine offene Auseinandersetzung mit den bestehenden Problemen im Bildungsbereich.

x