Grünstadt Bürgermeister-Vorschau auf 2024: Ein Termin für den Baubeginn im Stadion

Grünstadts Bürgermeister: Klaus Wagner.
Grünstadts Bürgermeister: Klaus Wagner.

Die RHEINPFALZ lässt Grünstadts Bürgermeister zur Jahreswende Bilanz ziehen und ins nächste Jahr schauen: Es geht um Kindergärten, die Feuerwehr und ums Rudolf-Harbig-Stadion. Zum ersten Mal nennt der Rathaus-Chef einen konkreten Termin für den Baubeginn.

Was war der schlimmste Fehlschlag 2023?
Von einem richtigen Fehlschlag möchte Grünstadts Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) nicht sprechen. Aber von einem Projekt, das wieder nur sehr zäh vorangekommen ist: Es geht ums Gewerbegebiet Süd, auf das die Stadt schon seit mehr als 15 Jahren hinarbeitet. Nun muss sie neue Gutachten einholen, berichtet der Rathaus-Chef. Es geht zum Beispiel um den Artenschutz und um die Verkehrsanbindung. Bis sie vorliegen, werden mehrere Monate verstreichen. Wenn dann in der Offenlage keine weiteren Einwände mehr kommen, könnte endlich der Bebauungsplan im Stadtrat beschlossen erstellt werden. „Aber dann ist immer noch keine einzige Straße gebaut“, stöhnt Wagner.

Was war im vergangenen Jahr der größte Erfolg?
Da muss der Bürgermeister nicht lange nachdenken. Am meisten hat ihn gefreut, dass der Leininger Oberhof fertig saniert und eingeweiht worden ist. Nun, sagt er müssen, sich die Hauptnutzer – Stadtbücherei, Musikschule, Blas- und Akkordeonorchester dort ein- und zueinander finden. Außerdem gibt es schon erste Anfragen potenzieller Nutzer, die das Barockpalais für Feierlichkeiten oder Tagungen nutzen wollen.

Was ist das wichtigste Projekt für 2024?
Die Stadt wird sich vor allem um ihre Kindergärten kümmern müssen. Erweiterte Betreuungsansprüche führen zum Beispiel dazu, dass mehr Kinder Mittagessen bekommen. Einstweilen werden das externe Lieferanten auffangen, auf Dauer allerdings sollen alle städtischen Einrichtungen wieder mit selbst zubereiteten Mahlzeiten versorgt werden. Ob es dafür eine neue Großküche oder zwei Küchen geben soll, ist noch offen. Der Bürgermeister sagt: „Wir müssen da bald einen Pflock einschlagen, an dem wir uns dann festmachen.“

Vorangehen wird es auch beim Rudolf-Harbig-Stadion, das für mehrere Millionen Euro umfassend saniert werden soll. Erstes Teil-Vorhaben dabei: der Neubau des Sanitär- und Umkleidetrakts. Dafür stellt der Bürgermeister jetzt erstmals ein konkretes Datum in Aussicht, am 15. Juli könnten die Arbeiter demnach loslegen.

Außerdem steht eine umfassende Zukunftsplanung für die Feuerwehr an, dabei werden die nächsten zehn Jahre in den Blick genommen. Reagieren müssen die Wehrleute zum Beispiel auf den Trend zum E-Auto, sagt Wagner: „Wenn so ein Fahrzeug mal brennt, dann brennt es richtig. Da muss man mit anderen Löschtechniken ran, und man braucht auch andere Ausrüstung.“

Was wäre für die Stadt wichtig, wird 2024 aber trotzdem nicht gemacht?
Der Bürgermeister sagt: An der Dekan-Ernst-Schule gibt es viel zu tun. Zum Beispiel soll die Mensa in einen eigenen Anbau ziehen, so entstünde wieder mehr Platz für Klassenzimmer. Über die Planungsphase wird die Verwaltung dabei im nächsten Jahr aber noch nicht herausgekommen. Dieses Los teilt die Schule mit dem Bauhof, der seit Jahren saniert werden soll und dem Personal im jetzigen Zustand kaum noch zuzumuten ist.

Wie sehr wird Grünstadt zu spüren bekommen, dass die Landesregierung die Kommunen jetzt zu ausgeglichenen Haushalten verdonnert?
Es gibt für 2024 einen Haushaltsentwurf, der im Januar verabschiedet werden soll und Wagner zufolge von der Kommunalaufsicht genehmigt werden wird. Erreicht hat die Verwaltung das zum Beispiel, indem sie auf einzelne Vorhaben verzichtete. Aber allzu schmerzhafte Einschnitte hat sie laut Bürgermeister vermeiden können. Seine Erklärung dafür: „Bei unseren Steuereinnahmen läuft’s derzeit gut.“

Zur Person

Klaus Wagner ist seit Januar 2010 Bürgermeister der Stadt Grünstadt. Der 62-Jährige studierte Betriebswirtschaft an der Universität Mannheim und schloss als Diplom-Kaufmann ab. 1990 gründete er ein Fachgeschäft für Bodenbeläge, 1995 wurde er Geschäftsführer des Verkehrsvereins, Vorläufer des Grünstadter Wirtschaftsforums, dem er heute vorsteht. 1998 Eintritt in die CDU, ab 1999 im Stadtrat. Wagner ist verheiratet und Vater zweier Töchter.

Soll umfassend saniert werden und mit dem Neubau der Umkleide geht’s los: Rudolf-Harbig-Stadion.
Soll umfassend saniert werden und mit dem Neubau der Umkleide geht’s los: Rudolf-Harbig-Stadion.
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