Frankfurter Börsen-Info Zinssorgen nehmen wieder zu

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Eine erste EZB-Zinssenkung gilt als ausgemacht, aber wann zieht die Fed nach? Die Ungewissheit bleibt hoch.

Die Börsen schwanken weiter zwischen Euphorie und Bedenken. Während sich der Konjunkturhimmel aufklart, dämpft die Ungewissheit über den Zinskurs in den USA die Stimmung. Der deutsche Leitindex Dax trat zuletzt auf der Stelle, könnte diese Woche aber einen neuen Anlauf auf die Marke von 19.000 Punkten nehmen.

Die Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland (Mittwoch) und in der Eurozone (Freitag) müssten allerdings schon ziemlich aus dem Ruder laufen, um die Europäische Zentralbank (EZB) noch davon abzubringen, im Juni wie geplant die Zinsen zu senken. Analysten rechnen für Mai zwar mit einem Anstieg der Teuerungsrate im Währungsraum von 2,4 Prozent im Vormonat auf 2,5 Prozent. Damit dürfte der geldpolitischen Lockerung aber nichts im Wege stehen.

Wesentlich schwieriger gestaltet sich der Kampf gegen die Inflation in den USA, wo sich die von Anlegern herbeigesehnte Zinswende immer weiter nach hinten verschiebt. Das Zeitfenster könnte sich für die Notenbank sogar langsam schließen. „Mit den näher rückenden Wahlen wird es für die Fed auch politisch immer schwieriger, an der Zinsschraube zu drehen, da es ihr als Beeinflussung ausgelegt werden könnte“, erklärt LBBW-Experte Berndt Fernow.

In Deutschland scheint die Wirtschaft endlich wieder besser in Gang zu kommen. Das Ifo-Geschäftsklima (Montag) dürfte im Mai bereits den vierten Anstieg in Folge verbuchen. Andere Frühindikatoren wie Umfragen unter Einkaufsmanagern und Finanzmarktprofis hatten zuletzt ebenfalls Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung gemacht.

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