Wirtschaft PM International wächst weiter

PM International baut am Standort Speyer eine weitere Halle.
PM International baut am Standort Speyer eine weitere Halle.

«Speyer». Weltweit sind es mehr als 100.000 Vertriebspartner, die PM International AG im vergangenen Jahr 632 Millionen Dollar (537 Mio Euro) Umsatz beschert haben, gut 37 Prozent mehr als 2016. Dass der Markt für die von dem Unternehmen mit Pfälzer Wurzeln entwickelten Nahrungsergänzungs- und Kosmetikprodukte noch nicht gesättigt ist, belegt das weiterhin zweistellige Wachstum. Im europäischen Distributionszentrum in Speyer steht eine Millioneninvestition an.

Mit weltweit rund 20 Prozent mehr Umsatz in diesem Jahr rechnet das Familienunternehmen, das vor 25 Jahren in Limburgerhof gegründet wurde und seinen Sitz inzwischen nach Luxemburg verlegt hat. Auch die Marge beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde zweistellig wachsen, sagte das für Finanzen zuständige Vorstandsmitglied Gerd Niedernhuber im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Mit dem Geschäft steigt die Anzahl der fest Angestellten: 190, davon elf Auszubildende, sind es aktuell in Speyer, 18 mehr als zum Jahresende 2017. Knapp 500 Mitarbeiter zählt PM International weltweit. Gerade hat der Speyerer Stadtrat dem Bau einer vierten Halle am Standort zugestimmt. Sie soll so groß werden wie die bestehenden drei zusammen und werde 6 bis 7 Millionen Euro kosten, informierte Niedernhuber. Mit dem Baubeginn rechnet die nicht börsennotierte AG, die ausschließlich auf Direktvertrieb setzt, für Anfang 2019. Mehr Transportverkehr werde die Erweiterung am Pfälzer Standort nicht auslösen. Denn zunehmend würden mehr Kundenlieferungen als bisher direkt von den Herstellern der Produkte versendet. Die große Mehrheit der Vertriebler arbeitet im Nebenerwerb, sie sorgen für gut 90 Prozent des Umsatzes. PM verzichtet auf Werbung, hat sich vom Tüv als faires Direktvertriebsunternehmen zertifizieren lassen und ist seit 2015 Mitglied des Bundesverbands Direktvertrieb Deutschland. Das Vertrauen der Kunden nicht nur in die Seriosität des Unternehmens, sondern vor allem auch in die Qualität seiner Produkte sei die Basis für den Erfolg, unterstrich Vertriebsvorstand Patrick Bacher. Die Nahrungsergänzungsmittel, die wie die Kosmetika unter dem Label FitLine verkauft werden, sind auf der Liste der dopingsicheren Produkte aufgeführt (www.koelnerliste.com). PM kooperiert mit Spitzensportlern, konzipiert seien die Produkte aber „für Otto Normalbürger ab 35, 40 Jahren“, betont Bacher. PM entwickelt die Produkte, hergestellt werden sie in Deutschland von Partnerfirmen nach den Regeln für die Arzneimittelherstellung. Diese betreffen etwa Hygienestandards, Ausrüstung, Dokumentation und Kontrolle. Drei Distributionszentren betreibt PM International weltweit: Von Speyer, Singapur und Florida aus gehen die Energiedrinks und -riegel, Vitaminpräparate und Hautpflegeprodukte, die teils patentiert sind, in über 35 Länder. Dabei sei die Herausforderung nicht, Produkte zu entwickeln, die Kunden überall auf der Welt gleichermaßen ansprechen. Sondern die jeweils länderspezifische Gesetzgebung, erläuterte der Vertriebschef. Jüngst kam Chile hinzu. Für 2019 sind die Markteintritte in Brasilien und Vietnam vorgesehen. Ältester und größter Markt ist Deutschland, wo das Unternehmen rund 50.000 Kunden zählt. Zehn Mal so viele hierzulande könnten es nach Bachers Einschätzung sein, die sich die im Hochpreissegment angesiedelten Produkte leisten könnten. Ein Drittel des Marktes, so viel wie nirgends sonst, sei in Finnland erschlossen, 25 Prozent in der Schweiz. „Wir profitieren davon, dass es ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein gibt“, sagt Bacher. Das schließe die Erkenntnis ein, dass jeder etwas für sein Wohlbefinden tun könne. Dazu gehöre auch ein gesunder Lebensstil. Bacher: „Der ganzheitliche Aspekt ist uns wichtig.“ Das gilt auch im eigenen Haus: Für die Mitarbeiter in Speyer steht unter anderem ein firmeneigenes Fitnessstudio zur Verfügung. Nils fragt

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